Entlassmanagement

KBV: Apotheker-Forderung „nicht praktikabel“

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Berlin -

Der Übergang zwischen Krankenhaus und ambulanter Weiterbehandlung muss optimiert werden – da sind sich die Ärzte mit den Apothekern einig. Ein einheitliches Entlassrezept, wie es den Delegierten des Deutschen Apothekertags (DAT) vorschwebt, lehnt die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) ab: „Es ist nicht praktikabel, die Patienten unmittelbar nach ihrer Krankenhausentlassung mit dem Wirkstoffrezept in die nächstgelegene Apotheke zu schicken“, sagt KBV-Vorstand Regina Feldmann.

Die KBV fordert stattdessen weiterhin eine Übergangsmedikation durch das Krankenhaus – da dies die Kassen wegen der günstigeren Einkaufskonditionen entlaste. Laut Feldmann soll die Klinik dem Patienten die Medikamente für „mindestens drei Tage“ mitgeben und Wochenenden und Feiertage überbrücken. Im Apothekengesetz ist derzeit von „längstens drei Tagen“ die Rede.

Laut Feldmann übermittelt die Klinik dem behandelnden niedergelassenen Arzt schriftlich oder elektronisch die verschriebenen Wirkstoffe. „Dieser stellt dann ein Folgerezept aus.“

Dabei müsse genauso wie im ambulanten Bereich die Arzneimittel-Richtlinie gelten: „Damit wird gewährleistet, dass die Entlassmedikation nach den gleichen rechtlichen Rahmenbedingungen und damit so wirtschaftlich erfolgt, wie dies für die Arzneimittelversorgung in der ambulanten Versorgung der Fall ist. Gerade letzteres wird durch den Vorschlag der Apotheker nicht sichergestellt“, so Feldmann.

Die Apotheker hatten die Bedürfnisse eigentlich berücksichtigt: Durch die Verordnung kleiner Packungsgrößen durch den Krankenhausarzt hätten niedergelassene Ärzte die Möglichkeit, die im Krankenhaus begonnene Therapie ohne Zeitdruck auf wirtschaftlichere Arzneimittel umzustellen, hieß es von der ABDA.

„Zwingend erforderlich wäre, dass die nicht von niedergelassenen Ärzten verordneten Arzneimittel nicht ihrem Arzneimittelbudget zugerechnet werden“, so ABDA-Präsident Friedemann Schmidt.

Beim Apothekertag hatte der ehemalige Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Andreas Köhler, vor Missverständnissen bei der Ärzteschaft gewarnt: „Ich kann nur empfehlen, schreiben Sie ein zweites Papier für die Ärzteschaft.“ Köhler befürchtet einen „Riesen-Konflikt“, sollten die Apotheker versuchen, die Ärzte zu belehren.

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