Kein Verständnis für Honorarforderung

Engpass-Management: „Ureigene Aufgabe der Apotheken“

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Berlin -

Die Apotheken werden es schon richten, so die Erwartungshaltung der Kassen in Sachen Lieferengpässe. Forderungen nach einer Vergütung für den massiven Zusatzaufwand weisen sie enegerisch zurück. Und auch gegenüber den Hersteller schalten die Kassen um auf Attacke.

In der aktuellen Situation sind die Apotheken und ihre Kompetenzen gefordert, sagte Dr. Doris Pfeiffer, Vorsitzende des GKV-Spitzenverbands, am Freitag. „Wir vertrauen darauf, dass in dieser Notsituation das Fachpersonal den Patientinnen und Patienten mit Rat und Tat beiseite steht.“ Doch ihre Stellungnahme ging an dieser Stelle noch weiter: „Kein Verständnis haben wir, wenn in dieser angespannten Lage für diese ureigene Aufgabe der Apotheken nach zusätzlichem Geld gerufen wird.“

Es gebe unter anderem ein Verteilungsproblem; daher rufe man – so wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) – Apotheken und Großhandel auf, dringend benötigte Arzneimittel nicht zu horten, so Pfeiffer weiter.

Hersteller brechen Lieferverpflichtung

Und auch die Hersteller bekommen ihr Fett ab: „Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass kranke Kinder unter der aktuell mangelnden Lieferfähigkeit der Pharmaindustrie zu leiden haben. Der Vorwurf, die Krankenkassen seien schuld an Lieferengpässen, ist eine fadenscheinige Ausrede, wenn pharmazeutische Unternehmen eingegangenen Lieferverpflichtungen nicht nachkommen. Wenn ein Unternehmen einen Vertrag abschließt, später seinen vertraglich vereinbarten Verpflichtungen nicht nachkommt und dann mit dem Finger auf die Krankenkassen zeigt, dann ist das eine Verdrehung der Tatsachen.“

Vielmehr zögen die Kassen man bereits im September gemeinsam mit Ärzteschaft, Apothekerschaft und pharmazeutischer Industrie sowie den zuständigen Behörden an einem Strang, um die Versorgung sicherzustellen. „Gemeinsam mit allen Akteuren haben wir bereits im Spätsommer kurzfristig Maßnahmen vereinbart, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten auch im Falle einer lokalen Nicht-Verfügbarkeit von Fiebersäften sicherzustellen. Apotheken können Fiebersäfte im Rahmen einer Rezeptur selbst anfertigen und bekommen das bezahlt.“

Laut Pfeiffer muss die Transparenz über die Verfügbarkeit von Arzneimitteln weiter erhöht werden, damit es nicht zu solch gravierenden Auswirkungen kommt, wenn ein bestimmtes Arzneimittel nicht geliefert werden kann. „Hier fordern wir seit langem sanktionsbewährte Meldeverpflichtungen für Unternehmen, aber auch Verpflichtungen zur Meldung von Nicht-Verfügbarkeiten durch den pharmazeutischen Großhandel und Apotheken.“

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