Mangel an Approbierten

Endlich Pharmaziestudium in Brandenburg?

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Berlin -

Dem Vernehmen nach ist Brandenburg einem Standort für das Pharmaziestudium so nahe wie seit vielen Jahren nicht. Nach wie vor müssen junge Menschen zum Studieren nach Berlin oder woanders hin – oft kommen sie nicht wieder. Tatsächlich könnte es nun aber doch am Standort der BTU Cottbus/Senftenberg klappen.

Hier gibt es nämlich neue Gespräche hinsichtlich der Errichtung eines Studienstandortes für Brandenburg, wie die Kammer auf Nachfrage mitteilt. Demnach prüfen Sachsen und Brandenburg derzeit den Aufbau eines Pharmaziestudienganges an der Universität in der Lausitz. In Sachsen ist das Pharmaziestudium derzeit nur in Leipzig möglich. Ein Standort im Osten, wie er durch die Lausitzer Uni gegeben wäre, würde also gut passen.

Beide Länder arbeiten nun bis zum Sommer an einem Konzept, danach soll über die Möglichkeit der Umsetzung und der Finanzierung entschieden werden. Dabei solle ein Weg gefunden werden, um dem Nachwuchs vor Ort gute Ausbildungschancen zu bieten und Absolvent:innen in der Region zu halten. Auch eine Zeitschiene für die Umsetzung soll bereits definiert werden.

„Es gibt also noch keine Sicherheit, dass es einen Studiengang Pharmazie in Brandenburg geben wird, aber es ist ein großer Schritt in die richtige Richtung“, heißt es von der Kammer. „Wir hoffen nun, dass beide Ministerien zustimmen und dass das dann erarbeitete Konzept Bestandteil der neuen Koalitionsverträge in Sachsen und Brandenburg wird. In Brandenburg haben bisher alle Parteien bis auf die Grünen die Notwendigkeit eines Studienganges Pharmazie erkannt.“

Sachsen und Brandenburg bringen derzeit rund um Cottbus „den Aufbau einer Modellregion für Gesundheit, Forschung, Lehre und flächendeckende digitale Teilhabe in der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung“ voran. Am Standort entsteht demnächst die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem. „Um dem Apothekermangel zu begegnen“, gehöre dazu auch die Prüfung hinsichtlich des Pharmaziestudiums, heißt es in einer Mitteilung des Landes Brandenburg von Ende April. Seit 2012 – also seit zwölf Jahren – setzt sich die Kammer bereits dafür ein, endlich auch in Brandenburg einen Pharmaziestudiengang zu etablieren.

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