Gesundheitskarte

Gematik: KBV stellt Ultimatum

, Uhr aktualisiert am 27.05.2013 17:36 Uhr

Die Kassenärzte haben Korrekturen bei der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) verlangt. Sie drohten damit, ihre Mitarbeit an dem IT-Projekt zu beenden, sollte es weiterhin nur auf die Interessen der Krankenkassen ausgerichtet sein. Die ursprüngliche Intention sei dem IT-Projekt längst nicht mehr anzusehen, kritisierte Dr. Andreas Köhler, Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).

Die elektronische Gesundheitskarte ist bereits millionenfach verteilt worden. Langfristig sollen darauf beispielsweise Arztbriefe, Röntgenbilder oder die verordneten Medikamente gespeichert werden. Bislang sind jedoch neben einem Foto lediglich die Stammdaten des Versicherten verzeichnet. Ursprünglich habe die Karte die Kommunikation zwischen Ärzten, Krankenhäusern und den Versicherten verbessern sollen, so Köhler. Doch dieses Ziel spielt aus Sicht der KBV keine Rolle mehr – ebenso wenig wie der angestrebte Bürokratieabbau.

Die Kassenärzte lehnten per Beschluss eine weitere Mitarbeit in der Betreibergesellschaft Gematik sowie in den Testregionen ab, sollte die eGK weiterhin nur auf die Interessen der Krankenkassen ausgerichtet sein. Notfalls solle die KBV auch die Auflösung der Gematik einfordern, entschieden die Delegierten vor dem 116. Deutschen Ärztetag.

Der GKV-Spitzenverband wies die Kritik der Kassenärzte vehement zurück. „Statt sich auf Ärzteversammlungen lautstark zu beklagen, wünschten wir uns von den Ärztevertretern eine konstruktive Mitarbeit in der Gematik“, erklärte ein Sprecher des Verbandes. Die KBV sei an der Weiterentwicklung der Gesundheitskarte maßgeblich beteiligt gewesen.

Technische und organisatorische Schwierigkeiten verzögerten den Start der intelligenten Karte jahrelang. Das Projekt kostete bisher mindestens 600 Millionen Euro.

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