Krankenkassen

Eklat bei Krankenkassen

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Die Securvita Krankenkasse erhebt schwere Vorwürfe gegen das Bundesversicherungsamt (BVA): Die Kasse macht die Aufsichtsbehörde für die Schwierigkeiten einiger Krankenkassen verantwortlich. Zuletzt hatte die City BKK Insolvenz angemeldet. „Die Schuld an dem Desaster trägt das Bundesversicherungsamt“, sagte Securvita-Vorstand Dr. Ellis Huber.

Das Bonner Amt habe die Probleme der City-BKK kommen gesehen und trotzdem versäumt, einen geregelten Ablauf zu organisieren und die Verwaltung zu vereinfachen. „Das BVA verhöhnt die Gefühle der Menschen und treibt sie in ein Dilemma“, kritisierte Huber. Die Securvita fordert, das BVA solle allen Kassen schnellst möglichst die erhöhten Zuweisungen für die Neumitglieder von der City BKK zu zahlen.

Das BVA kontert, die Securvita beachte offensichtlich die Rechtslage nicht genügend. Die Aufforderung, das BVA solle die Mittel des Gesundheitsfonds abweichend von den gesetzlichen Vorschriften verteilen, zeuge von einer bedenklichen Unkenntnis.

Securvita greift die Behörde wiederum in einer aktuellen Mitgliederzeitschrift an: Das BVA verfolge fragwürdige Eigeninteressen und greife mit Willkür und zuweilen mit schlichter Unkenntnis in die Rechte der Selbstverwaltungen ein.

Diese Kritik weist BVA-Präsident Dr. Maximilian Gaßner als grobe Desinformation und als„untauglichen Versuch, von den eigenen schwerwiegenden Verfehlungen und Gesetzesverstößen abzulenken“ zurück.

Die Äußerungen seien ein in dieser Form bislang einmaliger Versuch, sich der staatlichen Aufsicht zu entziehen, so Gaßner weiter. Das BVA vermutet, Ermittlungen gegen die Securvita seien Hintergrund für die Kampagne der Kasse. Das BVA hatte die Kasse angezeigt; bei den Ermittlungen geht es um Verquickungen der Kasse mit denen des Verwaltungsratsvorsitzenden - unter anderem beim Mietvertrag für den Kassenhauptsitz.

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