Beschluss des HAV

Einstimmig: Hessen will mehrtätige Streiks

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Berlin -

In Hessen ist die Protestbereitschaft groß, die dreistündige Schließung zum Deutschen Apothekertag (DAT) geht vielen Kolleginnen und Kollegen nicht weit genug. Bei der Jahreshauptversammlung des Hessischen Apothekerverbands (HAV) in Frankfurt wurde daher ein deutlicher Beschluss gefasst.

Der 27. September soll für die Abda zum „Tag der Antworten“ werden – bis dahin soll Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Stellung beziehen zu ihm vorab gestellten Fragen. Damit sein virtueller Auftritt vor den Delegierten von möglichst breitem Protest begleitet wird, sollen deutschlandweit die Apotheken von 13 bis 16 Uhr schließen. Nach der Postkartenaktion kommt die Maßnahme nur mäßig an – viele Kolleginnen und Kollegen hätten sich mehr gewünscht.

Auch in Hessen glaubt man nicht so recht an den Erfolg. Tendenziell geringer Effekt, praktisch wenig Sinn, so das Fazit der Debatte bei der Jahresversammlung des HAV. Einstimmig wurde daher der Beschluss gefasst, dass es weitere, mehrfache und gegebenenfalls auch zusammenhängende Protesttage geben soll.

In der Diskussion wurde der Vorschlag gemacht, dass die Proteste jeweils abwechselnd in bestimmten Bundesländern stattfinden, keinesfalls sollen Schließungen wieder auf einen Mittwoch oder einen Samstag fallen – es sei denn, die Maßnahmen schließen dann auch den Montag ein. Vorteil aus Sicht der anwesenden Apothekerinnen und Apotheker: Schließungen verteilen sich besser, was zu mehr Akzeptanz in der Kollegenschaft führt und auch die Versorgung der Kundinnen und Kunden am Folgetag ermöglicht. Gleichzeitig bleibt der Protest sichtbar.

Schon am Protesttag im Juni hatten die Apotheken in Hessen einige Aktionen auf die Beine gestellt. Bei der Kundgebung in Wiesbaden sprach spontan sogar Ministerpräsident Boris Rhein (CDU), eine Demonstration gab es auch in Marburg. Zuvor hatte der HAV schon die Aktion „Der letzte Kittel“ unterstützt.

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