Eine Rezeptur hat jede Apotheke. Doch nur einmal am Tag wird die Fläche genutzt: Wie die Berliner Apothekerkammer mitteilt, wurden in den 868 Apotheken der Hauptstadt im vergangenen Jahr 323.000 individuelle Zubereitungen für Kassenpatienten hergestellt. Nicht mitgerechnet wurden Methadon-Zubereitungen (55.000) sowie Rezepturen für Privatpatienten und Sterillösungen, für die dem Deutschen Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) keine Zahlen vorliegen.
Für Kammerpräsident Dr. Christian Belgardt ist die Rezeptur trotzdem unverzichtbar: „Apotheken stellen Rezepturen her, weil die Patienten sie brauchen. Das ist kein Luxus, sondern schlicht eine Notwendigkeit – zum Beispiel wenn ein herzkrankes Kind ein Medikament in einer Dosis braucht, für die es kein industrielles Arzneimittel gibt.“
Das eigentlich Problem sei also die Vergütung: „Das Honorar für die Rezepturherstellung deckt seit Jahren nicht annähernd die Kosten, die in der Apotheke entstehen. Zudem sind die Anforderungen an die Rezepturherstellung durch die neue Apothekenbetriebsordnung weiter gestiegen. Es ist deshalb überfällig, dass diese apothekerliche Leistung gerecht vergütet wird.“
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