Eckpunktpapier: Abda sieht Teilerfolg Laura Schulz, 20.12.2023 18:14 Uhr
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat nun tatsächlich doch noch kurz vor Weihnachten seine Eckpunkte zur Apothekenreform abgeliefert – und Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening nur Stunden vorher informiert. Die versucht das Gute in den Plänen zu sehen.
Man habe sich heute mit Lauterbach getroffen und die aktuelle Lage noch einmal ausgewertet: „Die Ministerpräsidentenkonferenz, zahlreiche Minister aus den Bundesländern und auch der Bundesrat haben sich mit Anträgen und öffentlichen Stellungnahmen in den vergangenen Monaten hinter die Apothekerschaft gestellt und eine Stabilisierung der Apotheken gefordert. Nach einem weiteren Gespräch mit Minister Lauterbach am heutigen Mittwoch können wir feststellen, dass auch die Bundesregierung nun sensibler wird“, konstatiert Overwiening.
Dabei habe Lauterbach der Apothekerschaft erste Eckpunkte seiner geplanten Apothekenreform vorgestellt. „Wir als Abda wiederum haben ihm unsere Positionen und Vorschläge verdeutlicht. Nach wie vor gibt es viele Unterschiede in den Denkweisen.“ So wolle das Bundesgesundheitsministerium (BMG) beispielsweise weiterhin ermöglichen, kein:e Approbierte:r in der Apotheke sein muss. „Dem werden wir uns weiterhin mit aller Kraft entgegenstellen! Die pharmazeutische Expertise der approbierten Apothekerinnen und Apotheker ist durch keine andere Berufsgruppe zu ersetzen.“ Außerdem fehle es nach wie vor an einer sofortigen Anpassung der Vergütung.
„Auf der anderen Seite zeigt sich, dass unsere Forderungen der vergangenen Monate gehört wurden.“ So tauchen nun keine Filialen ohne Rezeptur oder die Befreiung von Notdiensten in den Plänen auf. „Und sogar bei unserer wichtigsten Forderung, der wirtschaftlichen Stabilisierung der Apotheken zeigen sich erste Kompromisslinien: Erstmals könnte es uns gelingen, dass wir mit festgelegten Kriterien eine regelmäßige Anpassung für unser Fixhonorar erreichen.“
Es seien noch wichtige Details zu klären, „aber für uns entscheidende Faktoren, wie etwa die Inflation oder die Personalkostenentwicklung, könnten dann in Verhandlungen berücksichtigt werden.“ Auch bei der Vergütung für den Notdienst und der Erhöhung des Kassenabschlags erhofft sich Overwiening positive Entwicklungen. Die Abda werde den Dialog mit dem BMG weiter fortsetzen „und auch im anstehenden parlamentarischen Verfahren ihre Positionen vehement vertreten.“