Der von der Abda ausgerufene Protestmonat neigt sich dem Ende und nach Demonstrationen in Hannover, Dortmund, Düsseldorf und Stuttgart sind nun die Kolleg:innen aus der Region „Ost“ an der Reihe. Am kommenden Mittwoch sollen die Teams auf dem Dresdner Theaterplatz zusammenkommen.
Die Apothekerinnen und Apotheker aus Sachsen, Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen wollen zusammen mit ihren Teams ab 14 Uhr ihrem Unmut Luft machen. Das Programm, moderiert vom ehemaligen ZDF-Korrespondent Klaus Prömpers, sieht wie folgt aus:
Kleines Extra: Nach der etwa zweistündigen Veranstaltung bietet sich ein Besuch des populären Striezelmarktes an, der nämlich um 16 Uhr eröffnet wird. Da in der Stadt daher mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen zu rechnen ist, empfehlen die Organisatoren die An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Da der Weg nach Dresden selbst aus einigen sächsischen Regionen beschwerlich ist, hat der SAV für die Regionen Plauen, Zwickau und Weißwasser für zehn Euro pro Person Shuttlebusse organisiert.
Zudem weist der Verband darauf hin, dass es am Vortag eine Anzeige in der Bild-Zeitung geben wird. Wie diese aussehen und welchen Inhalt sie haben soll, wird noch nicht verraten. Erscheinen soll die Anzeige am Dienstag nicht nur in der sächsischen Regionalausgabe, sondern in denen aller fünf Bundesländer.
Mit dem öffentlichen Verkehrsmitteln werden auch die Kolleg:innen aus Berlin anreisen. Der Berliner Apotheker-Verein (BAV) hat einen kostenlosen Shuttle organisiert, der die Teams nach Dresden bringt. Die Rückmeldungen zum Protest sind laut Verband „erstaunlich positiv“. Demnach werden sehr viele Inhaber:innen am Mittwoch ihre Apotheke schließen. Die Protestbereitschaft sei sehr hoch, die Bereitschaft nach Dresden zu fahren groß – der Frust auf die aktuelle Gesundheitspolitik auch. In einer verbandsinternen Umfrage wird sogar abgeklopft, wer sich nicht am Protest beteiligen möchte.
„Es wird Zeit, dass die Bundesregierung ihrer Verantwortung nachkommt und die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung endlich wieder in den Fokus ihrer Politik rückt. Mit dem jetzigen Kurs werden Strukturen zerstört, die so einfach nicht wieder aufgebaut werden können“, so Dittrich.
Auf die Notlage der Apotheken weist auch Mathias Arnold, Verbandschef aus Sachsen-Anhalt und Abda-Vize hin. „Wir sehen tagtäglich die Sorgen der Menschen. Sie stehen mit ihren Problemen und Erkrankungen bei uns in der Apotheke und suchen nach Lösungen und Hilfe. Wir müssen jetzt für eine bessere Versorgung mit Arzneimitteln protestieren.“
Das Honorar sei schon lange nicht mehr auskömmlich, die Inflation fresse den Rest. „Wenn wir nicht mehr die Versorgung vor Ort übernehmen können, frage ich mich, woher Patienten bei den bestehenden Lieferengpässen ihre Arzneimittel bekommen sollen? Leider stellen wir fest, dass die Bundesregierung in ihren Gesetzesvorhaben die Sorgen und Probleme der öffentlichen Apotheken weitgehend übergeht“, so Arnold weiter. Damit auch die Kolleg:innen aus Sachsen-Anhalt möglichst einfach nach Dresden kommen, hat auch der LAV Sachsen-Anhalt Busshuttle organisiert – von Halle und Magdeburg aus.
Mit dem Protest der Teams aus fünf Bundesländern endet vorerst die Demo-Welle der Apotheken.
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