Medienbericht

dpa: Apothekeninsolvenzen sind kein Thema APOTHEKE ADHOC, 27.08.2012 12:09 Uhr aktualisiert am 27.08.2012 13:01 Uhr

Berlin - 

Der Streit um die Anhebung des Apothekenhonorars wird zunehmend auch über die Medien ausgetragen: Aktuell berichtet die Nachrichtenagentur dpa über das Thema: „Der angeblich bedrohlich steigende Kostendruck auf die Apotheken führt nicht zu mehr Insolvenzen. Die Zahl der Apothekenpleiten ist seit langem konstant und schwankt um 30 Fälle pro Jahr.“

 

Die Nachrichtenagentur hat Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ausgewertet – dieselbe Quelle nutzt auch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi), das die ABDA-Zahlen zur Einkommenssituation angezweifelt hat. Ähnlich kritisch sieht es dpa: „Ende Juni standen zwischen Küste und Alpen 21.080 Apotheken. In Summe waren das zwar 158 weniger als am Jahresende 2011 – doch nur 15 Apotheken gingen mit Stand Ende Mai dieses Jahr in die Insolvenz, der Rest wurde aus anderen Gründen nicht mehr fortgeführt.“

Der Nachrichtendienst, der von vielen Medien als Quelle genutzt wird, räumt ein, dass Apotheker im Insolvenzfall mit ihrem Privatvermögen haften, und erklärt auch die Gründe für seine Zahlenspielerei: „Derzeit streiten die Apotheker für einen höheren Festbetrag bei verschreibungspflichtigen Medikamenten. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) argumentiert, viele Apotheken kämpften ums Überleben.“

Weiter heißt es: „Die Gründe für das Schrumpfen der Apothekenlandschaft können vielfältig sein. Laut Abda wird es gerade auf dem Land mit einer schwindenden Ärztedichte immer schwieriger, noch einen Nachfolger für die Geschäfte zu finden. Fakt ist, dass ein Konzentrationsprozess abläuft. Seit 2004 dürfen Apotheker bis zu drei Filialen betreiben, seither schrumpft die Zahl der Einzelapotheken merklich.“

Die offiziellen Angaben zu den wesentlichen wirtschaftlichen Kennzahlen der Apotheken sind laut dpa „lückenhaft“. „Die Steuerstatistik nennt zwar steigende Umsatzzahlen, sagt aber nichts zu den Gewinnen.“ Zahlen der Treuhand legten zwar sinkende Margen nahe. Allerdings weise die Steuerberatungsgesellschaft für einen großen Teil der Apotheken auch sechsstellige Betriebsergebnisse aus.