Aktionstag am 15. November

Doppelter Protest: Erst Dortmund, dann Düsseldorf

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Berlin -

Am 15. November bleiben Nordrhein-Westfalen nicht nur die Apotheken geschlossen, sondern auch Arzt- und Zahnarztpraxen. Das „Aktionsbündnis Patientenversorgung“ plant am Abend außerdem eine Protestaktion in Düsseldorf – nachdem mittags die Demo in Dortmund stattgefunden hat.

Das Aktionsbündnis wurde von Apothekenverband, Hausärztinnen- und Hausärzteverband sowie dem Verband der medizinischen Fachberufe ins Leben gerufen; beigetreten ist jetzt auch der Freie Verband der Zahnärzte Nordrheins. Die Initiative richtet sich gegen die aus Sicht der Heilberufe verfehlte Gesundheitspolitik der Bundesregierung.

Im Rahmen der Proteste sollen am 15. November die Apotheken, Hausarztpraxen und Zahnarztpraxen in NRW geschlossen bleiben. Am Abend wollen Vertreter des Aktionsbündnisses bei einer zentralen Protestveranstaltung in Düsseldorf ihre Forderungen in Richtung Bundesregierung stellen. Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine Kundgebung, sondern nur um ein Treffen der Standesfunktionäre. Mit einer reichweitenstarken Anzeigenkampagne werde man den ganzen Monat die Bevölkerung auf die Missstände aufmerksam machen.

Am selben Tag ist der zweite Protestmittwoch der Apothekerschaft: In der Region „West“ bleiben die Apotheken geschlossen, die Teams aus NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland werden mittags bei der Kundgebung in Dortmund auf die Lage der Apotheken und die geforderte Honorarerhöhung sowie die nachhaltige Sicherung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung aufmerksam machen.

Stimmung so schlecht wie nie

Laut Aktionsbündnis war die Stimmung in Praxen und Apotheken noch nie so schlecht wie aktuell. Seit Jahren arbeiteten Praxis- und Apothekenteams am Limit. Der Unmut in der ambulanten Versorgung sei groß. „Es fehlt die politische Wertschätzung der geleisteten Arbeit und eine leistungsgerechte Honorierung. Die ambulante Gesundheitsversorgung hängt am seidenen Faden. Viele Apotheken und Praxen geben auf. Junge niedergelassene Ärzte und Apotheker sehen keine beruflichen Perspektiven. Sie fühlen sich von der Politik nicht gehört.“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sei im Alleingang unterwegs. „Die tragenden Säulen der ambulanten Versorgung, Apotheken und Arztpraxen und Zahnarztpraxen werden nicht in die notwendigen Planungen zum Umbau der Gesundheitsstrukturen eingebunden. So kann kein zukunfts- und tragfähiges Gesundheitssystem entstehen. Die ambulante Versorgung von Millionen von Menschen ist akut gefährdet.“

Nach wie vor lege Lauterbach keine zukunftsweisenden Konzepte vor, wie die Versorgung der Patienten gesichert werden solle. Die Forderungsvorschläge von Hausärzten und Apotheken seien bekannt, aber konstruktive Vorschläge der Politik gebe es nicht. Diese Politik gehe zu Lasten der Patienten. Gehandelt werden müsse jetzt.

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