Koalitionsstreit

Dobrindt über die „Gurkentruppe“ FDP dpa, 07.06.2010 15:15 Uhr

Berlin - 

Zwischen FDP und CSU fliegen im Gesundheitsstreit die Fetzen. In fast beispielloser Weise attackieren sich die Koalitionspartner im Bund wegen der Kopfpauschale. Nach den „Wildsau“-Vorwürfen von Gesundheitsstaatsekretär Daniel Bahr (FDP) gegen den Koalitionspartner aus Bayern, keilen auch die Christsozialen weiter zurück. Selbst Vertreter der eigenen Koalition sind inzwischen genervt von dem öffentlichen Kleinkrieg.

„Bei der FDP sind zwei Sicherungen durchgeknallt, und die heißen Bahr und Lindner“, sagte CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt. „Die entwickeln sich zur gesundheitspolitischen Gurkentruppe: erst schlecht spielen und dann auch noch rummaulen.“

Zuvor hatte FDP-Generalsekretär Christian Lindner CSU-Chef Horst Seehofer ein „Trauma“ in der Gesundheitspolitik bescheinigt. „Und jetzt müssen 70 Millionen gesetzlich Versicherte seine Traumatherapie machen.“

CSU-Vizegeneralsekretärin Dorothee Bär forderte FDP-Chef Guido Westerwelle auf, seine zwei Parteifreunde zurückzupfeifen. „Solche Ungeheuerlichkeiten gehören sich nicht in einer Koalition und müssen umgehend vom Tisch“, sagte Bär. „Parteichef Westerwelle muss dafür sorgen, dass sich so etwas nicht wiederholt.“

Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU), appellierte an die Kontrahenten, ihre Scharmützel zu beenden. Beide Seiten verhielten sich „wie kleine Kinder. Und langsam fangen sie mit ihrem Geschrei an zu nerven“.