Empfehlung von Versandapotheken

Dobbert: Politik zerstört Apothekenmarkt

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Potsdam -

Nach der Empfehlung des brandenburgischen Gesundheitsministeriums, bei Engpässen den Weg über Versandapotheken zu versuchen, meldet sich Kammerpräsident Jens Dobbert zu Wort. Die immer noch anhaltenden Lieferengpässe zu lösen, sei Aufgabe der Politik; diese dürfe sich nicht weiter ihrer Verantwortung entziehen. Er fordert, dass nun schnell Maßnahmen ergriffen werden, die Lieferfähigkeit von Medikamenten sicherzustellen und prangert die jahrelange Sparpolitik an.

„Die Politik muss endlich und schnell handeln“, erklärte Dobbert. Politiker zerstörten durch Rabattverträge und Sparzwänge seit Jahren die Gesundheitsversorgung in Deutschland. „Anstatt dafür zu sorgen, dass Arzneimittel in Deutschland für die Patientenversorgung in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen und die Apotheken ihren Versorgungsauftrag erfüllen können, wird auf ausländische Versandapotheken verwiesen, damit der deutsche Apothekenmarkt auch noch zerstört und gleichzeitig die Gesundheit der Patientinnen und Patienten mit Füßen getreten wird. Eine qualitativ hochwertige und sichere Patientenversorgung ist unserer Ministerin offenbar nichts wert“, so Dobbert.

Sichere Versorgung statt Versandapotheken

Wenn Versandapotheken aus dem Ausland oder stationäre Apotheken in anderen Ländern wie Polen über die Medikamente verfügten, die in Deutschland nicht erhältlich seien, dann laufe etwas gewaltig schief, so Dobbert. Die Politik stehe in der Verantwortung, die Lieferfähigkeit von Medikamenten auch hier sicherzustellen. Ministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) habe daher die Verpflichtung, gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für rasche Lösungen zu sorgen. Dieser Verantwortung könne und dürfe sich die Politik nicht entziehen.

„Es wird für enorm viel Geld ein System entwickelt, um Arzneimittelfälschungen, die es in deutschen Apotheken vor Ort faktisch nie gab, zu verhindern, damit man nun ausländische Versandapotheken empfiehlt, die keiner Kontrolle unterliegen. Eine Geldverbrennung sondergleichen. Patientensicherheit zählt in Deutschland nichts“, so Dobbert.

Keinesfalls dürfe dies in Werbung für Versandapotheken ausarten. Ansonsten stünden bald auch die Rezepturherstellung und Versorgung im Notdienst zur Disposition.

Der Orthopäde Reiko Mortag aus Frankfurt an der Oder hatte sich wegen des Engpasses bei Alendronsäure an das Gesundheitsministerium gewandt. Als Antwort erhielt er die Empfehlung, Versandapotheken zu nutzen.

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