Für die Landesapothekerkammer Brandenburg ist der Erfolg der Online-Petition des Pharmaziestudenten Benedikt Bühler mit zwischenzeitlich rund 400.000 Unterzeichnern ein Signal an die Politik. Dass es ausgerechnet das Versandhandelsverbot von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zur erfolgreichsten Petition geschafft habe, „ist von besonderer Bedeutung“, schreibt die LAK und „sieht darin einen deutlichen Auftrag an die Gesundheitspolitik in Deutschland.“
„390.000 Unterschriften, das höchste Ergebnis, das jemals bei einer Online-Petition erreicht wurde, zeigen ganz deutlich, dass im Hinblick auf das Versandverbot dringend Handlungsbedarf besteht“, macht Jens Dobbert, Präsident der Landesapothekerkammer Brandenburg, deutlich. „Unsere gewählten Vertreter müssen jetzt reagieren.“
„Medikamente dürfen jedoch nicht nach dem Marktprinzip Angebot-Nachfrage, sondern müssen unabhängig davon als „besondere Waren“ gehandelt werden. Wir fordern daher die Wiederherstellung der Gleichpreisigkeit für Medikamente. Es geht dabei vor allem um den Verbraucher: Ist jemand krank, soll er in jeder Apotheke das gleiche Medikament für den gleichen Preis bekommen. Niemand sollte sich in diesem Zustand Gedanken darüber machen müssen, wo er sein Medikament eventuell günstiger bekommen kann“, so Jens Dobbert.
Die bisher ausgezählten Unterschriften der Patienten bestärkten diese Forderung. Ein Rx-Versandhandelsverbot sei das wirksame Mittel, die Gleichpreisigkeit wieder herzustellen. „21 von 28 EU-Mitgliedsstaaten haben ein solches Rx-Versandhandelsverbot; bis 2003 galt das auch in Deutschland“, fasst der Kammerpräsident zusammen. Nach der symbolischen Übergabe der Unterschriften an das Bundesgesundheitsministerium wird nun der Petitionsausschuss über das Anliegen zum Rx-Versandhandelsverbot beraten.
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