Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Thomas Dittrich, erneuerte seine Forderung nach einer höheren Vergütung der Apotheker für die Verteilung der Corona-Impfstoffe. Das aktuelle Honorar reiche nicht aus. Dass der Gesetzgeber trotz vorgelegter Zahlen die Vergütung nicht erhöhe, sei nicht nachvollziehbar. „Wir werden keine Ruhe geben“, kündigte Dittrich an.
Der Aufwand für die Apotheken ist Dittrich zufolge groß, eine Entspannung der Lage sei nicht in Sicht. Es gehe darum, den Kolleg:innen eine kostendeckende Versorgung der Praxen zu ermöglichen. Dittrich kritisierte an anderer Stelle die unterschiedliche Behandlung vergleichbarer heilberuflicher Leistungen: Konkret kritisierte er, dass die Apotheken auf das Honorar für das jetzt anstehende Ausstellen von Impfzertifikate Umsatzsteuer abführen müssen.
Die politische Bilanz Dittrichs fällt positiv aus: Die Pandemie habe den Berufsstand in der öffentlichen Wahrnehmung entscheidend gestärkt. Wann immer die Politik eine Leistung in die Fläche bringen müsse, seien die Apotheken die einzige verlässliche Lösung, so der DAV-Chef.
In den kommenden Wochen und Monaten müssten sich aber die Rahmenbedingungen für die Apotheken ändern: „Bürokratieabbau heißt das Zauberwort“, so Dittrich. Die Apotheken hätten bei den Abgabeerleichterungen bewiesen, das sie verantwortungsvoll mit mehr Freiheiten umgingen: Zu keiner Zeit sei es zu den befürchteten Mehrausgaben für die Krankenkassen gekommen. Diese hätten sogar mit den Rabattverträgen mehr eingespart als jemals zuvor. Dittrich freut sich, dass diese Maßnahme bis Mai 2022 verlängert wurden, forderte aber eine dauerhafte Entfristung.
Dittrich berichtete auch über die Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband über die geplante Vergütung pharmazeutischer Dienstleistungen. Schwerpunkte sind Prävention, Polymedikation und Therapietreue. Die Verhandlungen liefen bislang konstruktiv, so der DAV-Chef. Das Budget sei zwar überschaubar, doch die Apotheken hätten nun die Chance, sich ein weiteres Standbein aufzubauen.
Er warb abschließend dafür, dass sich möglichst alle Apotheken auf dem Portal des DAV anmelden. Bislang hätten 71 Prozent dies umgesetzt. Am kommenden Montag sollen die digitalen Angebote erweitert werden. Externe Anbieter hätten es dagegen meist auf das Geld der Apotheken abgesehen, so Dittrich mit Verweis auf andere Plattformen. Bei der Einführung des E-Rezepts sei ein konsequentes Makelverbot unabdingbar. Es sei gut, dass der Gesetzgeber dies klargestellt habe, Dittrich verbucht das auch als Erfolg der Lobbyarbeit der Abda.
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