GKV-Finanzstabilisierungsgesetz

Dittrich: Sparpaket bringt 8-Prozent-Minus für Apotheken

, Uhr
Berlin -

Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Thomas Dittrich, hat vorgerechnet, dass die im GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes (GKV-FinStG) geplante Anhebung des Kassenabschlags die Apotheken teuer zu stehen kommen wird.

Die vorgesehenen Regelungen bedeuteten für die „von jahrelangem Vergütungsstillstand, Inflation und steigenden Personalkosten gebeutelten Apotheken“ eine weitere drastische Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation. „Die Erlöse der Apotheken aus der GKV-Versorgung sinken immer weiter ab“, rechnet Dittrich vor: „Im Jahr 2020 hat eine Durchschnittsapotheke 85.000 Euro vor Steuern aus der GKV-Versorgung erwirtschaftet. 2021 waren es noch 79.000 Euro. Schreibt man dieses Ergebnis mit den Kürzungsplänen für das nächste Jahr fort, sinkt der Betrag erneut um mehr als 8 Prozent auf 72.500 Euro. Das geht zu weit und nimmt den Betrieben jede Luft zum Atmen.“

Dittrich weiter: „Die Vergütung für die Abgabe von rezeptpflichtigen Arzneimitteln im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung ist seit fast zehn Jahren nicht mehr angepasst worden. Überfällige höhere Tarifabschlüsse für die Angestellten, steigende Energiepreise und die Inflation belasten die Betriebe derzeit schon mehr als genug. Sie in dieser Situation mit weiteren Honorarabschlägen belegen zu wollen, ist einfach widersinnig.“

Zum GKV-FinStG findet heute eine Anhörung des Gesundheitsausschusses im Bundestag statt. Im Kabinettsentwurf ist für zwei Jahre eine Erhöhung des Abschlags von 1,77 auf 2,00 Euro (brutto) vorgesehen. Das entspricht einer Belastung der 18.000 Apotheken in Höhe von 120 Millionen Euro (netto) pro Jahr. Eine Durchschnittsapotheke verliert dadurch rund 6500 Euro an Gewinn.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Ausbildungsfonds gerichtlich bestätigt
Bremen: Wer nicht ausbildet, zahlt
Sonderregelung für Mecklenburg-Vorpommern
Notdienst: Drese fordert Pauschale für Teildienste
Mehr aus Ressort
ApoRG in nächster Legislatur
Köpping setzt auf Nachwuchsförderung
Zwischen 0,4 und 1,9 Prozentpunkten
Mehrheit der Kassen erhöht Beitrag

APOTHEKE ADHOC Debatte