Ärzte sollen auch in Zukunft keine Medikamente abgeben dürfen, die aktuelle Lockerung soll auf das Corona-Medikament Paxlovid beschränkt bleiben. Dies sicherte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bei seinem Termin mit Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening am Freitag zu.
Die Verteilung von Paxlovid über Ärzte sei der Corona-Notsituation geschuldet, unterstrich der Minister laut Abda. Damit sei eine Ausweitung des Dispensierrechts, wie es teilweise auch von Hausärzten gefordert werde, vom Tisch. „Ich begrüße die klaren Worte von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Das Dispensierrecht gehört und bleibt damit in der Hand der Apothekerinnen und Apotheker. Das ist gut so“, sagte Overwiening.
Mit der Paxlovid-Entscheidung sei die bewährte Trennung zwischen ärztlicher und pharmazeutischer Tätigkeit ohne triftigen Grund und ganz ohne Not aufgehoben worden. Overwiening machte in dem Gespräch mit dem Minister klar, dass die Apotheken weiter alles dafür tun werden, um die Patientinnen und Patienten per Botendienst so schnell wie möglich mit Paxlovid zu versorgen.
Seit 18. August dürfen Hausärztinnen und Hausärzte das Anti-Corona-Medikament Paxlovid vorrätig halten und direkt an ihre Patienten abgeben. „In Deutschland wird Covid-Medikament Paxlovid viel zu selten eingesetzt. Es könnte vielen das Leben retten. Daher wird Verschreibung jetzt einfach: Anruf beim Arzt mit Test und Symptomen, dann kann Bote kommen. Oder Gang zum Arzt: der händigt Paxlovid aus“, twitterte Lauterbach.
In einer aktuellen Kampagne des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) heißt es dagegen: „Wenn Symptome und Schnelltest eindeutig sind, können Hausärztinnen und Hausärzte jetzt auch telefonisch die Diagnose stellen und Medikamente per Boten liefern.“
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