GKV-Beiträge

DIHK will Autonomie für Kassen dpa, 01.08.2012 12:20 Uhr

Berlin - 

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) fordert, den Einheitsbeitrag der Krankenkassen wieder abzuschaffen und auf den gemeinsamen Gesundheitsfonds zu verzichten. Der DIHK will nicht länger akzeptieren, dass die Beitragszahler trotz der aktuellen Überschüsse von rund 20 Milliarden Euro nicht von Prämiensenkungen profitieren – und fordert daher gesetzgeberische Konsequenzen. Der GKV-Spitzenverband hatte bereits vor zwei Wochen auf die Beitragsautonomie gedrängt.

Aktuell gilt für alle Kassen ein Einheitsbeitrag von 15,5 Prozent. Dies sei dem Wettbewerb abträglich, so der DIHK. „Die gesetzlichen Kassen sollen ihre Beitragssätze wieder individuell festlegen können, damit Kostenunterschiede zwischen ihnen wieder leichter sichtbar werden“, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Achim Dercks dem „Handelsblatt“. „Das stimuliert den Wettbewerb und Versicherte wie Betriebe würden von deutlichen Preissignalen profitieren.“

Langfristig verlangt der DIHK die Einführung einer vom Einkommen unabhängigen Kopfpauschale. Das derzeitige lohnabhängige System führe angesichts der wachsenden Zahl von Leistungsempfängern und der schrumpfenden Zahl von Beitragszahlern unweigerlich zu steigenden Beitragssätzen. Diese lasse sich nur durch eine pauschale Prämie verhindern.