Porträt

Die schwarz-gelbe Truppe

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Mit der Ernennung und Vereidigung der Ministerriege steht die neue schwarz-gelbe Bundesregierung. Die CDU stellt neben Bundeskanzlerin Angela Merkel sieben Minister, die FDP fünf und die CSU drei. Sieben Minister gehörten auch schon der schwarz-roten Bundesregierung an, vier von ihnen wechseln aber das Ressort, acht Minister sind neu im Kabinett. Alle Posten im Kurzporträt.

Angela Merkel (55, CDU): Sie ist seit 2000 CDU-Vorsitzende und seit 2005 Bundeskanzlerin. Nach der Wende wurde Merkel unter Ex-Kanzler Helmut Kohl Frauen- und Jugendministerin, später Umweltministerin. Danach war sie CDU-Generalsekretärin.

Guido Westerwelle (47, FDP): Der FDP-Vorsitzende hat nach elf Jahren in der Opposition sein Ziel erreicht - er ist Außenminister und Vize- Kanzler. Der Bonner Rechtsanwalt wurde 1994 FDP-Generalsekretär, 2001 Vorsitzender der Partei.

Wolfgang Schäuble (67, CDU): Er gilt inzwischen als „Urgestein“ der deutschen Politik und wurde zur Überraschung vieler Finanzminister. In der großen Koalition war er als Innenminister wegen seiner Positionen zur inneren Sicherheit häufig in der Kritik. Seit einem Attentat im Oktober 1990 ist Schäuble auf den Rollstuhl angewiesen.

Karl-Theodor zu Guttenberg (37, CSU): Der Freiherr aus Franken ist der Shootingstar in der deutschen Politik - jetzt übernahm er das Verteidigungsministerium. Als Wirtschaftsminister stieg der frühere CSU-Generalsekretär zu einem der beliebtesten Politiker auf.

Thomas de Maizière (55, CDU): Der bisherige Chef des Bundeskanzleramtes ist neuer Innenminister. Er gilt als einer der engsten Vertrauten Merkels.

Ronald Pofalla (50, CDU): Nach gut drei Jahren als CDU-Generalsekretär ist der Rheinländer auf den einflussreichen Posten des Kanzleramtsministers gerückt. Als Chef des Konrad-Adenauer-Hauses war er einer der Verantwortlichen für den Wahlkampf. Er gilt als Arbeits- und Sozialexperte.

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (58, FDP): Die bayerische FDP-Landeschefin erlebt ein Comeback als Justizministerin. Schon 1992 hatte sie unter Kohl dieses Amt inne, trat aber zurück, weil sie im Gegensatz zur Partei-Linie gegen den Großen Lauschangriff war.

Philipp Rösler (36, FDP): Der Arzt wechselt von Hannover ins Gesundheitsministerium. Der niedersächsische FDP-Chef wurde erst im Februar dieses Jahres Wirtschaftsminister in Hannover. Rösler wurde 1973 in Vietnam geboren und als Baby von einem deutschen Ehepaar adoptiert.

Ursula von der Leyen (51, CDU): Die Ärztin aus Niedersachsen führt weiter das Familienministerium. Pragmatisch, moderierend, aber auch bestimmt leitete die Tochter des einstigen niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht die Verhandlungen zur Gesundheitspolitik.

Annette Schavan (54, CDU): Die stellvertretende CDU-Vorsitzende wird weiter als Bildungs- und Forschungsministerin am Kabinettstisch sitzen. Die promovierte Philosophin und Theologin war zuvor in Baden-Württemberg zehn Jahre lang Kultusministerin.

Peter Ramsauer (55, CSU): Der Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag ist neuer Minister für Verkehr, Bau und Wohnungswesen. Seit 1990 gehört der 55 Jahre alte Müllermeister, Diplom-Kaufmann und promovierte Staatswissenschaftler dem Bundestag an.

Rainer Brüderle (64, FDP): Der liberale „Mister Mittelstand“ übernahm in der neuen Regierung den Posten des Wirtschaftsministers. Der FDP-Vize ist Volkswirt und war vor seiner Berliner Karriere in Rheinland-Pfalz Wirtschafts- und Verkehrsminister.

Franz Josef Jung (60, CDU): Der bisherige Verteidigungsminister übernahm das Ressort Arbeit und Soziales. Der Winzersohn ist ein enger Vertrauter von Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU).

Ilse Aigner (44, CSU): Sie gehört auch der neuen Regierung als Agrarministerin an. Die Krise der Milchbauern bleibt damit auch in Zukunft eines ihrer Hauptarbeitsgebiete.

Norbert Röttgen (44, CDU): Der bisherige Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion ist neuer Umweltminister. Der Jurist gilt als Merkel-Vertrauter und bereitete die Entscheidungen der Regierung über Maßnahmen zur Bewältigung der weltweiten Wirtschaftskrise mit vor.

Dirk Niebel (46, FDP): Der FDP-Generalsekretär ist Entwicklungshilfeminister. Seit 1998 sitzt der Fallschirmspringer im Bundestag, 2005 wurde er FDP-Generalsekretär.

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