In der vergangenen Woche fand in Sachsen-Anhalt das traditionelle Frühlingsfest von Apothekerkammer (AKSA) und Landesapothekerverband (LAV) statt. Doch zum Feiern lädt die Gesamtlage der Apothekerschaft derzeit nicht ein: „Wir könnten sehr viel Gutes für unsere Patienten tun. Wir könnten sogar dazu beitragen, Kosten im Gesundheitssystem einzusparen – dadurch, dass wir unsere Arbeit machen. Und nicht dadurch, dass wir wegrationalisiert werden“, so Kammerpräsident Dr. Jens-Andreas Münch.
Die Standesvertretung bringt zum Termin regelmäßig Vertreter:innen aus der Politik, von den Krankenkassen, Ärzteverbänden, der Pharmaindustrie, den Ministerien und dem Großhandel zusammen – Thema diesmal unter anderem: die „desaströse Situation der Apotheken“. Dabei seien die Apotheken vor Ort essenziell, „der letzte Sicherheitscheck“, so Münch. Die Arbeit werde aber aufgrund „permanenter Lieferengpässe immer schwieriger“.
Doch nicht nur ernsthafte Maßnahmen gegen die anhaltenden Lieferengpässe fehlten. „Wir sind Problemlöser. Das haben wir auch während der Corona-Pandemie bewiesen. Dafür wurden wir sogar bejubelt. Heute ist das alles wieder vergessen. Die Politik lässt uns hängen. Seit Monaten warten wir auf einen Gesetzentwurf aus Berlin“, ergänzt der AKSA-Präsident.
Zudem gebe es eher ein Bürokratieaufbau statt -abbau, Personal fehle an allen Ecken – die Themen scheinen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) aber nicht zu Gesprächen mit der Apothekerschaft zu drängen, meint Thomas Rößler, stellvertretender Vorsitzender des LAV. „Ich frage mich, wie lange die wohnortnahe Versorgung durch öffentliche Apotheken noch gewährleistet werden kann.“
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