Porträt

Die Gauck-Wähler Benjamin Rohrer, 15.03.2012 14:04 Uhr

Berlin - 

Am kommenden Sonntag kommt die Bundesversammlung zum 15. Mal zusammen, um den elften Bundespräsidenten zu wählen. Die Versammlung setzt sich aus den 620 Bundestagsabgeordneten und ebenso vielen Vertretern der Bundesländer zusammen. Die Länder haben auch diesmal einige prominente Delegierte entsendet – nicht nur aus gesundheitspolitischer Sicht sind einige bekannte Namen dabei.

 

Unter den 1240 Wahlleuten gehören rund 1100 zu CDU/CSU, SPD, FDP und den Grünen – den Parteien, die Joachim Gauck als Kandidaten nominiert haben. Weil die Linke nur 123 Wahlleute ins Rennen schickt, ist eine Niederlage von Gaucks einziger Gegenkandidatin Beate Klarsfeld schon im ersten Wahlgang sehr wahrscheinlich. Neben den großen Parteien entsenden die bayerischen Freien Wähler zehn, die rechtsextreme NPD drei, die Berliner Piratenpartei zwei und der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) einen Wahlmann.

Wie viele wahlberechtige Personen ein Bundesland für die Bundesversammlung nominieren kann, hängt von der jeweiligen Bevölkerungszahl ab. Oft senden die Länder neben ihren Landtagsabgeordneten auch allgemein bekannte Persönlichkeiten.

So sind bei der Abstimmung am Sonntag beispielsweise der Comedian Ingo Appelt (nominiert von der NRW-SPD) und der Filmemacher Sönke Wortmann (NRW-Grüne) dabei. Der Schauspieler Jan Josef Liefers hat von den sächsischen Grünen eine Einladung erhalten. Die nordrhein-westfälische CDU schickt zudem die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer nach Berlin.

Aus der Welt des Sports sind ebenfalls einige bekannte Namen dabei: Der Fußballtrainer Otto Rehhagel wird von der Berliner CDU ins Rennen geschickt. Auch dabei ist die Schwimmerin Kirsten Bruhn, die bei den Paralympics 2004 Gold gewann. Die jüngste Wahlberechtigte ist die 19-jährige Katharina Digel, die von der baden-württembergischen SPD nominiert wurde.

Auch in der Gesundheitspolitik erfahrene Wahlmänner und -frauen werden zur Wahlurne gebeten: Für die Bundesländer Niedersachsen, Brandenburg und Schleswig-Holstein dürfen die Gesundheitsminister Aygül Özkan (CDU), Anita Tack (Die Linke) und Heiner Garg (FDP) abstimmen.