Bundestagswahl

Die Ergebnisse der Gesundheitspolitiker

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Berlin -

Bei der Bundestagswahl gab es nicht nur bei den Zweitstimmen gewaltige Verschiebungen, auch in den Wahlkreisen gab es mitunter überraschende Wechsel. So hat der CDU-Gesundheitspolitiker Rudolf Henke sein Direktmandat verloren, während die grüne Gesundheitsexpertin Maria Klein-Schmeink ihren Wahlkreis in Münster direkt gewonnen hat.

Spahn und Lauterbach holen Wahlkreis

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat seinen Wahlkreis Steinfurt I – Borken I zwar mit 40 Prozent erneut souverän geholt, im Vergleich zur Wahl 2017 aber deutlich Federn lassen müssen (-11,3 Prozentpunkte). Damit liegt er deutlich vor seiner Mitbewerberin von der SPD, Sarah Lahrkamp, die auf 28,3 Prozent der Stimmen kommt. Sein Amtsvorgänger Hermann Gröhe (CDU) wurde in seinem Wahlkreis Neuss erneut direkt gewählt, wenn auch sehr knapp vor dem SPD-Kandidaten. CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet hatte auf eine Direktkandidatur verzichtet und stattdessen auf Platz 1 der Landesliste kandidiert.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ist über die Länderliste in Nordrhein-Westfalen regelmäßig nicht abgesichert und daher auf das Direktmandat angewiesen. Mit 45,6 Prozent der Stimmen gelang ihm das in diesem Jahr mühelos (+6,9 Prozentpunkte). Er hatte vor der Wahl bereits Interesse daran bekundet, der nächste Bundesgesundheitsminister werden zu wollen. Sein Wahlergebnis sieht er als „ein Votum für unsere Corona-Politik“. Die CDU-Kandidatin, die nordrhein-westfälische Integrations-Staatssekretärin Serap Güler, kam auf 20,4 Prozent. Güler hatte Lauterbach bereits kurz vor Mitternacht via Twitter beglückwünscht: „Es war ein fairer Wahlkampf, den er klar gewonnen hat.“

Grüne sammlen Listenplätze

Der Arzt und Gesundheitspolitiker Rudolf Henke (CDU) hat sein Direktmandat dagegen verloren. Im Wahlkreis Aachen I setzte sich der grüne Kandidat Oliver Krischer durch.

Mit 32,3 Prozent der Stimmen (+19,6) hat Maria Klein-Schmeink für die Grünen in Münster das Direktmandat geholt. Bei der Wahl 2017 lagen sie noch abgeschlagen hinter der CDU zurück. Kordula Schulz-Asche zieht über die Liste (Platz 3 in Hessen) ein, genauso wie Dr. Janosch Dahmen (Platz 24, NRW).

Hennrich holt Direktmandat

CDU-Gesundheitspolitiker Michael Hennrich musste in seinem Wahlkreis im baden-württembergischen Nürtingen zwar Verluste hinnehmen (30,1 Prozent, -9,3 Prozentpunkte), setzt sich als Direktmandat aber gegen den SPD-Kandidaten durch und zieht erneut in den Bundestag ein. Erwin Rüddel holte ebenfalls das Direktmandat in seinem Wahlkreis Neuwied in Rheinland-Pfalz mit 31,9 Prozent, genauso wie Dr. Georg Kippels im Rhein-Erft-Kreis I (33 Prozent) und Emmi Zeulner (CSU) im bayerischen Kulmbach (47,8 Prozent) und Stephan Pilsinger (27 Prozent) im Wahlkreis München Mitte/West.

Nicht im neuen Bundestag ist Apotheker Dr. Christian Machon, der für die CSU über die Landesliste einziehen wollte, aber nur auf Rang 71 stand. Ebenfalls nicht in den Bundestag geschafft hat es Alexander Krauß aus Sachsen.

Listenplätze für SPD- und FDP-Experten

Der SPD-Gesundheitspolitiker Edgar Franke konnte seinen Wahlkreis Schwalm-Eder (Hessen) direkt gewinnen. Sabine Dittmar ist dagegen über den Landelistenplatz 14 in Bayern in den Bundestag eingezogen.

FDP-Politikerin Christine Aschenberg-Dugnus zieht über die Landesliste Schleswig-Holstein in den Bundestag ein (Platz 3), genauso wie Professor Dr. Andrew Ullmann (Bayern, Platz 10).

Für Die Linke ist Katrin Vogler über Platz 5 in NRW erneut in den Bundestag eingezogen.

Den bisherigen Wahlkreis von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung die SPD gewonnen. Direktkandidatin Anna Katharina Kassautzki (SPD) setzte sich knapp gegen „Merkels Nachfolger“ Georg Günther durch.

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