Rabattverträge

Die AOK und der Mittelstand APOTHEKE ADHOC, 15.02.2011 14:13 Uhr

Berlin - 

Aus Sicht der Generikahersteller sind die Rabattverträge der AOK mittelstandsfeindlich: „Die bislang bekannt gewordenen Zuschläge der sechsten Tranche der AOK-Rabattverträge zeigen klar, dass Wirkstoffverträge und Mittelstandsschutz offenkundig nicht in Einklang zu bringen sind“, sagte Bork Bretthauer, Geschäftsführer des Branchenverbandes Pro Generika.

Bei den bislang vergebenen 28 Wirkstoffen hatten vor allem die großen Generikakonzerne um die Hersteller Ratiopharm, Stada und Hexal die Zuschläge erhalten. Bei den übrigen 59 Wirkstoffen konnte die AOK bislang keine Zuschläge erteilen. Die Pharmahersteller hatten gegen die Ausschreibung geklagt.

Bretthauer kritisiert, dass die Fixierung auf den günstigsten Preis einen Unterbietungswettbewerb auslöse, bei dem kleinere Unternehmen nicht mehr mithalten könnten. Beim Branchenverband sind sowohl die Marktführer als auch kleinere Unternehmen vertreten. Pro Generika will jetzt gemeinsam mit den Kassen nach Alternativen zu den Rabattverträgen suchen.

Dabei dürfte der Branchenverband allerdings auf wenig Gegenliebe bei der AOK stoßen: „Wir haben derzeit kein vergleichbar gutes Instrument, um bei garantiert gleich bleibender Qualität der medizinischen Versorgung die Ausgaben zu senken“, sagt AOK-Rabattchef Dr. Christopher Hermann. Im laufenden Jahr rechnet die Kasse mit Einsparungen von bis zu 720 Millionen Euro.