Apothekenbetriebsordnung

DGOP: Versandverbot für Zytostatika

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Berlin -

Ein Rx-Versandverbot ist weit und breit nicht in Sicht, und so setzt sich die Deutsche Gesellschaft für Onkologische Pharmazie (DGOP) dafür ein, dass zumindest Krebsmedikamente nicht mehr verschickt werden dürfen. Ein entsprechendes Verbot soll in die Novelle der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) aufgenommen werden. Oral anzuwendende Zytostatika gehörten zu den beratungsintensivsten Arzneimitteln überhaupt, so die DGOP unter Verweis auf die karzinogenen, mutagenen und reprotoxischen Eigenschaften der Präparate.

 

Wie Arzneimittel mit den Wirkstoffen Thalidomid und Lenalidomid müsse auch der Vertrieb von Krebstherapeutika über den Versand ausgeschlossen werden. Dabei geht es der DGOP weniger um Sicherheitsmängel beim Versand, sondern um die Betreuung der schwerkranken Patienten: Eine telefonische beziehungsweise schriftliche Information durch Versender reiche nicht aus, so DGOP-Präsident Klaus Meier. Stattdessen sollten die Patienten umfassend und verständlich in der Apotheke vor Ort beraten werden und während der Therapie begleitet werden.

In den vergangenen zwei Jahren seien vermehrt Tumormittel zugelassen worden, so Meier weiter. Im Gegensatz zu anderen Ländern sei in Deutschland Klinikapotheken die Abgabe untersagt; die Patienten wendeten sich meist an ihre Stammapotheke.

Allerdings sieht die DGOP auch bei der Beratung zu Zytostatika in der Apotheke vor Ort noch Nachholbedarf: Mit einer Kampagne, zu der 250 Informationsveranstaltungen gehören, will die Fachgesellschaft bundesweit das Wissen der Apotheken über Krebsmedikamente verbessern. Zudem bietet die DGOP den Apotheken ein datenbankgestütztes Betreuungstool an, das bei der individuellen Beratung unterstützen soll und Vorlagen für die Dokumentation von Neben- und Wechselwirkungen beinhaltet.

Die DGOP war 1998 in Hamburg gegründet worden und bietet unter anderem Zertifizierungen für Apotheken und onkologische Weiterbildungen für Apotheker und PTA an. Von den derzeit mehr als 600 Mitgliedern sind zwei Drittel Apotheker.

 

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