Pflegereform

DGB: Pflegebranche zu unattraktiv dpa, 10.01.2011 10:10 Uhr

Berlin - 

Personalmangel in der Pflegebranche lässt sich nach Ansicht des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) nicht vorrangig durch Altenpflegekräfte aus dem Ausland beheben. Ausländische Fachkräfte fänden in den Nachbarländern meist deutlich bessere Arbeitsbedingungen als in Deutschland, sagte DGB-Arbeitsmarktexperte Dr. Wilhelm Adamy der Neuen Osnabrücker Zeitung zur Begründung. Zudem wanderten auch in Deutschland ausgebildete Pflegekräfte aufgrund der ungünstigen Lohn- und Arbeitsbedingungen teilweise ab.

Nach einer Prognose des Statistischen Bundesamtes werden in 15 Jahren etwa 152.000 Pflegekräfte fehlen. Deswegen müssen nach Ansicht Adamys die Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche verbessert und Wettbewerbsverzerrungen abgebaut werden. Auch müsste es dauerhaft genügend praktische Ausbildungsplätze geben.

Bundesweit müsse sichergestellt werden, dass Auszubildende in der Altenpflege nicht noch Schulgeld bezahlen müssten und tatsächlich auch alle Auszubildenden eine tarifliche Vergütung erhielten. Da größtenteils Frauen im Pflegeberuf arbeiten, seien überdies familienfreundliche Arbeitszeitmodelle gefragt.