Metformin-Rabattvertrag

Dexcel will mit AOK reden

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Berlin -

Der Generikahersteller Dexcel will mit der AOK noch einmal über seinen Rabattvertrag über Metformin reden. Die Kasse hatte den Vertrag zum 31. März kurzfristig gekündigt und dies mit der mangelhaften Lieferfähigkeit des Herstellers begründet. Dexcel beschwert sich: Man habe im Vorfeld keine Möglichkeit erhalten, Stellung zu nehmen. Jetzt hat der Mittelständler eigene Zahlen vorgelegt.

 

Nach Zahlen des Marktforschungsunternehmens Insight Health seien im Februar 2012 rund 370.000 Packungen des Antidiabetikums gegenüber der AOK abgerechnet worden, 73 Prozent davon habe Dexcel geliefert. „Dies stellt eine hohe Umsetzungsrate dar, vergleichbar der Prozentzahl, die vom vorhergehenden Rabattvertragspartner der AOK erreicht wurde“, so der Hersteller.

Derzeit halte Dexcel einen Lieferbestand von viereinhalb Monaten und könne den Markt ausreichend beliefern, teilte das Unternehmen heute mit. Seit September 2011 liefere man nahezu 50 Prozent des Gesamtverbrauches in Deutschland aus.

Mit der vorzeitigen Kündigung des Rabattvertrags verstößt die AOK deshalb aus Sicht des Herstellers gegen die getroffene Vereinbarung. „Sollte es Bedenken seitens der AOK gegeben haben, hätte sie Dexcel frühzeitig in Kenntnis setzen sollen“, sagt Dexcel-Chef Dr. Mathias Pietras. Schließlich sei Dexcel auch bei den Wirkstoffen Amlodipin und Losartan als Rabattpartner der AOK erfolgreich.

Der Hersteller glaubt noch an seine Chance, den Metformin-Vertrag zu retten: „Dexcel wird alles tun, um die gesamte Marktnachfrage nach Metformin zu befriedigen, und erwartet, dass AOK und Dexcel gemeinsam daran arbeiten, die Situation so schnell wie möglich zu bereinigen“, so Pietras.

 

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