Dexcel klagt nicht gegen AOK Alexander Müller, 14.08.2012 11:14 Uhr
Die AOK und der Generikahersteller Dexcel haben ihren Streit über den Metformin-Rabattvertrag beigelegt. Dexcel hat der Beendigung des Vertrags nach eigenen Angaben zugestimmt – allerdings „aus Gründen, die nicht im Zusammenhang mit den von den AOKs erhobenen Vorwürfen stehen“. Die Kasse hatte die vorzeitige Kündigung des Vertrags mit der mangelhaften Lieferfähigkeit des Herstellers begründet. Seit Mitte Mai ist Dexcel nicht mehr als exklusiver Metfomin-Rabattpartner gelistet.
Dexcel betont in einer gemeinsamen Erklärung mit der AOK, dass die erzielte Einigung keine Auswirkungen auf die laufenden Rabattvereinbarungen über Amlodipin und Losartan/HCT habe. Auch bei künftigen Ausschreibungen der Ortskrankenkassen kann und will sich der Hersteller wieder bewerben.
Besonders zum Start der sechsten Rabattrunde im Juni 2011 hatte Dexcel mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen. Die AOK hatte den Metformin-Vertrag kurzfristig zum 31. März gekündigt und dies mit den anhaltenden Engpässen begründet. Der Hersteller hatte allerdings bestritten, zu wenig Metformin geliefert zu haben. Dexcel hatte sich deshalb vorbehalten, gegen den Rauswurf vor Gericht zu ziehen. Dies ist mit der erfolgten Einigung nun vom Tisch.
Die AOK hatte zwischenzeitlich auch den Rabattvertrag mit Betapharm über Metoprolol-Succinat vorzeitig gekündigt. Allerdings bleibt die Tochter des indischen Generikakonzerns Dr. Reddy's noch bis zum Jahresende Rabattpartner. Metformin und Metoprolol-Succinat sind bereits wieder Gegenstand aktueller Ausschreibungen der AOK.