Bericht über Apothekenreform

Deutschlandfunk: „Derzeit keine Apotheken-Fielmanns“

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Berlin -

Immer mehr überregionale Medien berichten über die möglichen Folgen der geplanten Apothekenreform. Der Deutschlandfunk griff das Thema heute Morgen im „Wirtschaftsgespräch“ auf und wies auf die Hürden des Gesetzesvorhabens hin.

Unter dem Titel „Apotheken warnen vor Lauterbachs Reformplänen“ erklärt die Redakteurin die Gründe des Apothekenprotests und Auswirkungen der Reformpläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Allen voran geht es dabei um den Punkt der Light-Filialen.

Bereits im vergangenen Jahr habe es Proteste und Schließungen von Apotheken gegeben, heißt es im Beitrag. Während damals eine bessere Vergütung gefordert worden sei, gehe es jetzt um Reformpläne des Bundesgesundheitsministeriums (BMG). Erklärt wird, dass es künftig ausreichen soll, wenn nur PTA in einer Filiale arbeiten, wenn ein Apotheker telepharmazeutisch zugeschaltet werden kann und eine Approbierte oder ein Approbierter mindestens acht Stundden pro Woche vor Ort ist.

Zur Erklärung wird ein O-Ton von Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), eingespielt. Er erklärt, wie Filialen aktuell nach der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) geführt werden dürfen.

Punktuelle Engpässe

In dem Beitrag wird gefragt, warum es die Neuregelung überhaupt geben soll. Mittlerweile gebe es auf dem Land „einige Engpässe bei der Apothekenpräsenz punktuell“, so die Autorin. Ein Sterben, wie es die Apothekerschaft berichte, sei dagegen nicht der Fall. „Die Situation wird, wenn die Boomer-Generation in Rente geht, nicht einfacher“, heißt es. Die Erwartung des Ministers sei, dass mehr Apotheken ohne dauerhaft anwesende Apotheker entstehen könnten.

„Aus Gründen der Arzneimittelsicherheit und auch des Patientenschutzes und auch weil die Apothekerschaft sich vehement immer dafür eingesetzt hat, gibt es bislang nur ganz wenige Ausnahmen vom Grundsatz einer Apotheke. Man darf nur in ganz engen Grenzen Filialen gründen, es kann also derzeit keine Apotheken-Fielmanns oder -dms geben“, sagt die Autorin.

Geballter Protest

Bei dem Reformpunkt handele sich um eine Aufweichung, dagegen liefen die Apotheker Sturm. Hubmann erklärt in dem Bericht die Folgen von Light-Filialen: Das bedeute für die Patientinnen und Patienten, dass viele Leistungen nicht mehr schnell und flexibel angeboten werden könnten wie Medikationsanalysen, Rezepturen oder Impfungen. Das „ganz normale“ Geschäft ginge natürlich weiterhin, ergänzt die Autorin.

Der Protest gegen die Reform sei „sehr umfassend“, sagt die Redakteurin weiter. „Auch der Berufsverband der PTA ist dagegen. Er hat ja auch einen Punkt, dass es einen Mangel an PTA gibt.“ So einfach werde man diese für die neue Apothekenform auch nicht finden. Ende August solle die Reform durchs Kabinett und geplant sei, dass sie Anfang 2025 bereits in Kraft trete. „Da hat sie aber wirklich noch etliche Hürden zu überwinden und nicht zuletzt den geballten Protest der Apothekerinnen und Apotheker.“

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