Nein, als Apotheker hat sich Dr. Michael Fuchs im Deutschen Bundestag keinen Namen gemacht. Aber als Mittelstands-, Wirtschafts- und Steuerexperte hat sich der Pharmazeut regelmäßig und kraftvoll zu Wort gemeldet. Jetzt ist Schluss damit. Der CDU-Parlamentarier gibt sein Mandat zum Ende der Legislaturperiode auf und verabschiedet sich in den politischen Ruhestand: „15 Jahre Politik sind genug“, sagte Fuchs jetzt der FAZ.
Seit 2002 sitzt Fuchs für die CDU im Bundestag. Mit 52 Jahren schaffte er als Quereinsteiger den Sprung ins Parlament. Damals trat Fuchs in seiner Geburtsstadt Koblenz für die CDU an und gewann. Seither hat er das Mandat nicht wieder hergegeben.
Fuchs hat Pharmazie und Medizin in Bonn und Erlangen studiert und 1973 die Approbation zum Apotheker erhalten. 1976 folgte eine Promotion in Biochemie. 2013 wurde er mit 44,1 Prozent der Erststimmen in seinem Wahlkreis Koblenz erneut in den Bundestag gewählt.
Ein Vollblutapotheker ist Fuchs allerdings nicht – bereits 1980 gründete er das Großhandelsunternehmen Impex Electronics. Den Apothekerberuf hat er nach eigenen Angaben nie ausgeübt. „Ich bin zwar Apotheker, aber kein bekennender“, sagte Fuchs gegenüber APOTHEKE ADHOC. Seit mehr als 30 Jahren habe er nur noch bei Erkältungen mit Apotheken zu tun, als Apotheker sei er daher nicht mehr ernst zu nehmen. „In Verbindung mit Apothekern und der ABDA stehe ich trotzdem, dann aber eher in meiner Funktion als Mittelstandspolitiker“, so Fuchs vor vier Jahren .
Im Bundestag kümmert sich Fuchs unter anderem als Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Technologie um Wirtschaftsthemen. Seit 2006 ist er Vorsitzender des Parlamentskreises Mittelstand (PKM) der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Mitglied im Bundesvorstand der CDU.
Seit 2009 ist Fuchs stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion für Wirtschaft und Energie. Politisch war er zuvor in Spitzenpositionen beim Deutschen Groß- und Außenhandelsverband (BGA) und bei der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) aktiv.
Die letzten 15 Jahre Bundestag hätten ihn geschlaucht, sagte Fuchs der FAZ. Halbe Sachen seien nicht sein Ding. Sein Motto laute: „Vollgas oder gar nicht.“ Nicht immer war der gradlinige Politiker mit seiner CDU einverstanden. Zuletzt hat er gegen die CDU-Parteitagsbeschlüsse zur Mütterrente und zur Rente mit 63 gestimmt. Auch Kaufprämien für Elektroautos oder Rettungsfonds für Autohersteller wie im Fall Opel gefielen und gefallen ihm nicht. Der Mindestlohn fand seinen Beifall ebenfalls nicht.
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