ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz will die Dachorganisation der deutschen Apothekerverbände und -kammern transparenter machen: „Die ABDA scheint für viele immer noch ein Haus mit großen, dunklen, teils vergitterten Fenstern und schweren, verschlossenen Türen zu sein. Dagegen setzen wir alles daran, dass das Apothekerhaus in Berlin transparent und bildlich gesprochen ein Haus mit großen Glasfronten wird“, versprach Schmitz bei der Eröffnung des Deutschen Apothekertags (DAT) in Düsseldorf.
Diesem Ziel sollten das Diskussionsforum beim DAT und die Einrichtung eines Live-Streams dienen. Auch in der Kommunikation zwischen den Gremien wolle man neue Medien nutzen – dieser Weg werde derzeit getestet. „Wir haben den festen Willen, die interne Kommunikation zu verbessern“, betonte Schmitz. Wenn es aber darum gehe, die einzelnen Apotheker zu erreichen, „sind wir auf Ihre Mithilfe in den Mitgliedsorganisationen angewiesen“.
Die Öffentlichkeitsarbeit der ABDA sei zum Jahresende 2012 mit der sogenannten Datenklau-Affäre in schweres Fahrwasser geraten. Man habe diese Affäre zum Anlass genommen, aus der Not eine Tugend zu machen und alle Vorgänge, die für die Compliance eines Verbands relevant seien, derzeit einer genauen Untersuchung zu unterziehen.
„Am Ende wird eine Organisation stehen, die nicht nur, wie es heute schon der Fall ist, beim praktischen Handeln ihrer ehrenamtlichen und hauptamtlichen Vertreter gesetzeskonform agiert, sonder die ihre entsprechenden Grundregeln auch klar dokumentiert“, erklärt Schmitz.
Die Suche nach einem neuen Pressesprecher läuft Schmitz zufolge noch: „Die hohe Zahl guter Kandidatinnen und Kandidaten macht mich zuversichtlich, dass wir hier sehr bald zu einem Ergebnis kommen.“
Schmitz kritisiert, dass sich immer wieder Online-Kommentaren Beiträge fänden, die „vor Häme und Polemik gegenüber den Haltungen und Meinungen von Kolleginnen und Kollegen nur so tropfen“. Schmitz gibt zu Bedenken, dass die Beiträge „auch von Außenstehenden, namentlich Politikern und Journalisten, gelesen werden“.
Schmitz stimmt die Apotheker außerdem, wie zuvor ABDA-Präsident Friedemann Schmidt, auf die Debatte um neue Leistungen und die Zukunft des Berufs einzustimmen: „Im Kern geht es darum, neben den Leistungen, die auf das ‚Produkt Arzneimittel‘ bezogen sind, auch apothekerliche Leistungen zu etablieren, die dem Arzneimitteleinsatz durch den Patienten zum maximalen Erfolg verhelfen.“
Die neuen Leistungen seien aber keine „Selbstläufer“ – für sie müsse auf allen Seiten Akzeptanz geschaffen werden: bei Politiker, Krankenkassen und in der Apothekerschaft selbst. Patienten würden Begriffe wie „Arzneimitteltherapiesicherheit“, „Medikationsmanagement“ und „Compliance“ häufig keine eigenständigen Leistungen der Apotheken verbinden. Außerdem hätten sie „keine konkreten Vorstellungen davon, was ihnen entgeht“, so Schmitz.
„Wir müssen also eine Brücke bauen zwischen dem Wissen, das wir um den Wert der Therapiebegleitung durch den Apotheker haben, und den Vorstellungen, die die Gesellschaft über den Nutzen dieser Leistungen hat“, erklärt der ABDA-Hauptgeschäftsführer. Die ABDA will demnach einerseits wissenschaftliche Belege für den Wert der apothekerlichen Leistungen mehren und andererseits Anwendungsfälle in der Praxis zeigen.
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