DAT ohne Lauterbach, Bender und Lanfermann

Berlin -

Normalerweise können sich die Apotheker beim Deutschen Apothekertag (DAT) regelmäßig über die Teilnahme prominenter Gesundheitspolitiker freuen. Weil der DAT in diesem Jahr nur wenige Tage vor der Bundestagswahl stattfindet, haben jedoch einige Politiker aus terminlichen Gründen abgesagt. So werden sich die gesundheitspolitischen Sprecher Professor Dr. Karl Lauterbach (SPD), Birgitt Bender (Grüne) und Heinz Lanfermann (FDP) nicht an der politischen Diskussion beteiligen.

Überraschend hatte Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) zugesagt, dass er auf dem DAT eine Rede halten werde. Trotz Nachwuchs und Wahlkampf will Bahr am Mittwoch, 18. September, ein Grußwort an die Apotheker richten.

Für die gesundheitspolitische Diskussion am Freitag, 20. September, hat inzwischen auch der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU), zugesagt. Sowohl Spahn als auch Bahr müssen in diesem Jahr aber nicht weit reisen, um aus ihren Wahlkreisen in Nordrhein-Westfalen zum DAT zu kommen: Die Apotheker treffen sich turnusgemäß in Düsseldorf.

Auch in diesem Jahr hatte die ABDA die gesundheitspolitischen Sprecher aller im Bundestag vertretenen Fraktionen eingeladen – und inzwischen einige Absagen kassiert. Dem Vernehmen nach wird Lauterbach nicht zum DAT kommen. Das Büro des Sozialdemokraten hat die Planung noch nicht bestätigt. Lauterbach soll aber schon auf der Suche nach Ersatz sein. Im vergangenen Jahr hatte der SPD-Politiker noch versucht, die Apotheker zu besänftigen und beim Thema Apothekenketten leisere Töne angeschlagen als in der Vergangenheit.

Auch Bender lässt sich von Maria Klein-Schmeink vertreten. Auch die Gesundheitsexpertin hat ihren Wahlkreis in Nordrhein-Westfalen. Das gleiche gilt für Heinz Lanfermann (FDP). Er lässt sich von der Rheinländerin Gabriele Molitor vertreten.

Eine weitere Zusage gab es allerdings aus den Reihen der Opposition: Dr. Martina Bunge, gesundheitspolitische Sprecherin der Linken, will nach Düsseldorf reisen. Eine Mitarbeiterin Bunges erklärte, dass die Gesundheitsexpertin am Mittwoch ein Grußwort halte, sich aber nicht an der Diskussion beteiligen werde.

Moderiert wird die Debatte vom FAZ-Journalisten Andreas Mihm, der sich regelmäßig kritisch über die Apotheken äußert. Im vergangenen Jahr hatte de ABDA den stellvertretenden Chefredakteur der Bild-Zeitung, Oliver Blome, für den Job engagieren können.

Ein standespolitischer Höhepunkt des diesjährigen DAT ist das für Donnerstag, den 19. September vorgesehene Diskussionsforum. Zwischen 9 und 12 Uhr sollen auch Nicht-Delegierte dort die Möglichkeit bekommen, mit der ABDA-Spitze zu debattieren. Die Diskussion soll im Internet übertragen werden. Auch im vergangenen Jahr hatte sich der geschäftsführende Vorstand der ABDA einer Gruppe von Protestapothekern gestellt.