Deutscher Apothekertag

Siemsen/Schmidt: Erstes Scharmützel

, Uhr
München -

Er hat nicht lange gezögert: Zum Auftakt der Aussprache über den politischen Lagebericht von ABDA-Präsident Friedemann Schmidt gab es sofort ein verbales Scharmützel mit Herausforderer Kai-Peter Siemsen: „Der Delegierte 510 hat das Wort“, reagierte Sitzungsleiter Schmidt auf Siemsens Fingerzeig. Der Hamburger Kammerpräsident griff in seinem kurzen Statement Schmidts Bild einer Bergwandergruppe auf. Das sei ein nettes Bild, sagte Siemsen. Er vermisse aber, dass vor Start der Bergtour das Ziel festgelegt werde.

„Lieber Friedemann Schmidt, ich finde das Bild passend, ganz nett“, startete Siemsen seinen Beitrag mit den kollegialen Du. Vor dem Start mit einer Großfamilie solle man aber das Ziel diskutieren und dann gemeinschaftlich festlegen.

Siemsen: „Und dann braucht man klare Führung.“ Klar müsse man alle an die Spitze bringen und heil wieder nach unten. Aber das Ziel dürfe man „nicht auf dem Weg dorthin diskutieren“. Am Ende der Tour sei zudem eine Rückschau erforderlich: „Hat uns der Weg in die Schlucht geführt?“

Klar, wir haben Einiges erreicht, sagte Siemsen weiter. Die Apothekerschaft sei gefestigt. „Aber wir sollten uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass es bei der flächendeckenden Versorgung viele Probleme gibt“, gab Siemsen zu bedenken. „Und wie viel Nähe haben wir zu den Kollegen draußen?“ Auf die Honoraranpassungen hinzuweisen, reiche nicht aus.

Schmidt reagierte mit dem Verweis auf das Strategiepapier 2030, dass in „sehr, sehr breiter Beteiligung das Ziel festgelegt hat“. Auch die konkreten Wegstücke habe man in der ABDA „immer gemeinsam beschlossen“. „Lieber Herr Kollege Siemsen“, benutzte Schmidt die formale Anredeform, wichtig sei gemeinsames Formulieren und das Sprechen mit einer Stimme, wiederholte der ABDA-Präsident seine These aus dem politischen Lagebericht.

Es sei auch richtig, immer zurückzuschauen: „Wo sind wir angekommen?“ Das werde in den ABDA-Gremien diskutiert. „Ich sehe da im Moment keinen Änderungsbedarf“ bei der Ausrichtung, wies Schmidt Kurskorrekturen zurück.

Schmidt hatte im August seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit angekündigt. Er und sein Vize Mathias Arnold wollen gemeinsam für das Präsidentenamt und den Stellvertreterposten antreten. Der Hamburger Kammerpräsident hatte im September seine Gegenkandidatur für das Präsidentenamt angekündigt.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
294 Euro für alle – mit Ausnahmen
Berlin: Eine Stelle für den Kammerbeitrag
„Wo ist unser Selbstbewusstsein?“
Dobbert rechnet mit Abda ab

APOTHEKE ADHOC Debatte