Gesundheitsreform

Deutsche zweifeln an Fonds René Stüwe, 01.04.2009 14:33 Uhr

Berlin - 

Nur 11 Prozent der Deutschen gehen davon aus, dass der zu Jahresbeginn eingeführte Gesundheitsfonds in seiner jetzigen Form noch lange Bestand haben wird. Knapp zwei Drittel halten den Fonds zudem für eine schlechte Lösung. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Emnid-Umfrage im Auftrag des Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) unter 1000 Bundesbürgern.

Eine Nachbesserung an der derzeitigen Gestalt des Gesundheitsfonds erwarten 42 Prozent der Befragten nach der Bundestagswahl; 24 Prozent meinen sogar, dass Verbesserungen sofort nötig sind. Für mehr als zwei Drittel spielt das Thema Gesundheitspolitik eine wahlentscheidende Rolle.

Zwei Drittel der Befragten gaben an, vom Fonds bereits gelesen oder gehört zu haben. Davon haben 70 Prozent seine Funktionsweise zumindest in Grundzügen verstanden. Allerdings fühlen sich nur 35 Prozent der Bundesbürger gut über den Sinn und Zweck der Reform informiert.

Die für Mitte des Jahres vorgesehene Senkung der Kassenbeiträge im Rahmen des zweiten Konjunkturpakets halten zwei Drittel der Befragten für sinnvoll; 29 Prozent betrachten die Maßnahme als nicht sinnvoll. Der Umfrage zufolge wollen vier von fünf Deutschen weitere Konjunkturhilfen der Regierung mit einer Absenkung der Kassenbeiträge verbunden sehen. Zudem glauben 87 Prozent, dass die Beiträge in den nächsten Jahren weiter steigen werden. Von mehr Wettbewerb im Gesundheitssystem versprechen sich laut Umfrage rund 60 Prozent der Bundesbürger eine bessere Versorgung bei geringeren Kosten.