Rund zwei Drittel der Bundesbürger sind mit der Gesundheitsversorgung in Deutschland zufrieden. Allerdings sieht mehr als die Hälfte einen Rückgang bei der Qualität, und drei Viertel sind skeptisch, ob die Politik die Versorgung langfristig gewährleisten kann. Das geht aus dem Gesundheitsreport 2007 hervor, den das Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) im Auftrag des Finanzdienstleisters MLP zum zweiten Mal erstellt hat.
Die Bevölkerung sei „von einem Verfallsdatum“ des Systems überzeugt, erklärte die IfD-Geschäftsführerin Professor Dr. Renate Köcher. Jeweils rund vier von fünf der 1.879 Befragten erwarten steigende Beiträge zur Krankenversicherung und höhere Zuzahlungen. Fast ebenso viele gehen künftig von einer deutlich ausgeprägten Zweiklassen-Medizin aus.
Erstaunlich sei trotz dieser Befürchtungen, dass nur 5 Prozent der Befragten angegeben hätten, über die Gesundheitsreform Bescheid zu wissen, sagte Köcher. Die Hälfte gab an, vom Gesundheitsfonds noch nie etwas gehört zu haben. Offenbar vermischen viele Menschen die Auswirkungen verschiedener Gesundheitsreformen: So wurden Praxisgebühr und Zuzahlung von vielen als Änderungen der jüngsten Reform angesehen.
Bei den Krankenkassen fühlt sich nur jeder zweite gut abgesichert, 2005 waren es noch 60 Prozent. Dem stehen 84 Prozent in der privaten Versicherung (PKV) gegenüber. In die PKV würde dennoch nur einer von fünf Befragten gerne wechseln, als Hinderungsgrund werden meistens die hohen Beiträge und das Kostenerstattungsprinzip genannt. Große Sorge haben viele Menschen in Bezug auf die Absicherung im Pflegefall. Das spiegelt sich laut Gesundheitsreport in einem wachsenden Interesse an privaten Zusatzversicherungen wider.
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