„Das ist eine Reduktion unseres Berufs“

Deswegen protestieren wir in Frankfurt

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Berlin -

Auf dem Frankfurter Opernplatz haben sich seit 12 Uhr die Apothekenteams versammelt, um an der Kundgebung ab 13 Uhr teilzunehmen. Ihre Hauptthemen: Das Apothekenreformgesetz (ApoRG) und Apotheken ohne Apotheker.

Das Team aus der Goethe-Apotheke in Linden ist angereist: „um uns zu repräsentieren und uns stark zu machen, dass die Gesundheitsversorgung in Deutschland nicht nur gut bleibt, sondern deutlich besser wird“.

Apotheker Dr. Christian Gerninghaus will den Protesttag unbedingt unterstützen: „Ich vertrete drei Apothekenstandorte in Ost-Hessen: Schlitz, Homberg-Ohm und Angersbach.“ Seine Apotheken sind an beiden Protesttagen geschlossen. „Wir finden es superwichtig, diese Aktion zu unterstützen, weil wir einfach Gehör finden und unsere Idee nach Außen tragen müssen.“

Die Tatsache, dass das Reformgesetz Apotheken ohne Apothekerinnen und Apotheker vorsieht, hält Gerninghaus für eine Katastrophe. Er betont, dass in Deutschland für Handwerksberufe eine Meisterpflicht gelte: „Und da, wo es um Gesundheit und die Gefahr von Menschen geht, soll es ohne Fachleute gehen? Das ist eine Reduktion unseres Berufs und unserer Ware auf Ramschniveau. Das können wir nicht hinnehmen!“, unterstreicht der Apotheker.

Keil zwischen den Berufsgruppen

Apotheker Felix Frank aus Langenselbold protestiert ebenfalls gegen die Pläne „unseres lieben Gesundheitsministers“, wie er sagt: „Der plant Apotheken ohne Apotheker und uns das Geld wegzunehmen, das eigentlich dringend benötigt wird, um die Versorgung der Bevölkerung aufrechtzuerhalten.“

Ho Vinh aus der Markt-Apotheke in Kahl ist mit ihrem Team angereist, „weil wir mit dem Ist-Zustand unzufrieden sind“. Engpässe, Honorierung und die geplante Reform: Damit ist das Apothekenteam nicht einverstanden und möchte auf die Missstände hinweisen. „Wir sind gegen die geplanten Light-Apotheken, wir finden, das schwächt die Apotheken und führt nicht zu einer Bekämpfung des Fachkräftemangels. Im Gegenteil: Es treibt einen Keil zwischen unsere unterschiedlichen Berufsgruppen.“

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