Die Versorgung mit Apotheken in Deutschland wird schlechter. Ende 2023 versorgte eine Apotheke laut Statistischem Bundesamt (Destatis) im Schnitt rund 4820 Menschen. Zehn Jahre zuvor kamen auf eine Apotheke durchschnittlich etwa 3910 Einwohnerinnen und Einwohner.
Wie viele Menschen eine Apotheke versorgen muss, unterscheidet sich je nach Bundesland. Insbesondere in den Stadtstaaten müssen die Apotheken Ende letzten Jahres überdurchschnittlich viele Menschen versorgen. Spitzenreiter ist Bremen: Hier kamen 5320 Bürgerinnen und Bürger auf eine Apotheke; in Berlin sind es rund 5290 Personen pro Apotheke und in Hamburg rund 5180. Anders sah es im Saarland aus: Hier kamen im Schnitt rund 3780 Einwohnerinnen und Einwohner auf eine Apotheke. In Sachsen-Anhalt waren es 3890, in Thüringen knapp 4290.
Um die flächendeckende Versorgung durch Apotheken in Deutschland langfristig zu gewährleisten, wird auch über die Vorschrift zur Anwesenheit von Apothekerinnen und Apothekern diskutiert. Im Jahr 2023 arbeiteten nach Ergebnissen des Mikrozensus rund 214.000 Menschen in deutschen Apotheken. Apothekerinnen und Apotheker stellten dabei rund 28 Prozent des Personals, 31,5 Prozent waren PTA. PKA machten knapp 17 Prozent aus. Dazu kamen rund 6 Prozent Fahrerinnen und Fahrer.
Der Umsatz von Apotheken ist von 2013 bis 2023 real um mehr als ein Drittel gestiegen. Dies war deutlich stärker als der Umsatz im stationären Einzelhandel, der insgesamt um 9 Prozent zunahm, wie die Wiesbadener Statistiker berichteten. Besonders während der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 verzeichneten Apotheken ein hohes Umsatzplus von 7,0 Prozent beziehungsweise 7,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Gegensatz zu den meisten Einzelhandelsunternehmen waren Apotheken zu keinem Zeitpunkt während der Pandemie von coronabedingten Schließungen betroffen. Nach den Umsatzsteigerungen der Vorjahre ging der Umsatz im vergangenen Jahr jedoch zurück: 2023 setzten die Apotheken in Deutschland rund 3 Prozent weniger um als im Jahr zuvor.
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