Kommentar

Der 25-Cent-Witz

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Berlin -

Das Apothekenhonorar soll auf 8,35 Euro angehoben werden. In der Summe geht die Regierung von Mehrausgaben von 190 Millionen Euro aus. Das klingt gewaltig und wird in der öffentlichen Debatte vermutlich schnell bekannte Reflexe auslösen: Die FDP eine Klientelpartei, die Apotheker eine übermächtige Lobbygruppe und so weiter. Darüber dürften sich die Apotheker aber weniger ärgern als über das Ergebnis der politischen Debatte. Denn nach allen Diskussionen um eine leistungsgerechte Vergütung sind 25 Cent ein Witz.

 

Pro Apotheke ergibt sich aus den Zahlen des Ministeriums rechnerisch ein Plus von rund 8600 Euro pro Jahr. Das reicht nicht im Entferntesten aus, um auch nur die AMNOG-Folgen auszugleichen. Dabei muss man noch nicht einmal über die tatsächliche Belastung aus gestutzten Einkaufsbedingungen spekulieren. Die Regierung hätte sich den Wert ihrer sogenannten Honorarerhöhung selbst ausrechnen können, wenn sie sich daran erinnert hätte, dass der Kassenabschlag um 30 Cent pro Packung erhöht wurde.

Hinzu kommt, dass die Apotheken seit nunmehr acht Jahren auf eine Anpassung ihres Honorars warten. Auf diese Zeit gerechnet ist die geplante Anpassung kaum noch spürbar. Schwer vorstellbar, dass sich eine gewerkschaftlich organisierte Berufsgruppe mit so einer Gehaltsentwicklung zufrieden geben würde.

Die Apotheken hatten versucht, ihre Ansprüche mit konkreten Zahlen zu belegen. Doch die Regierung wollte davon nichts wissen und hat die Berechnungen immer wieder angezweifelt. Umso spannender wäre jetzt eine detaillierte Begründung des Ministeriums zu den errechneten Zahlen gewesen.

 

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