Demo in Erfurt: Shuttles aus BaWü Patrick Hollstein, 26.07.2024 10:12 Uhr
Die für Ende August in Sachsen und Thüringen ausgerufenen Protestaktionen gegen die geplante Apothekenreform werden auch von Apothekerverbänden aus anderen Ländern unterstützt: Auch in Baden-Württemberg werden Shuttles organisiert.
Der Thüringer Apothekerverband (THV) und der Sächsische Apothekerverband (SAV) organisieren am Mittwoch, 28. August, Kundgebungen in Erfurt und Dresden. Die Veranstaltungen sollen zeitgleich ab 15 Uhr starten und virtuell miteinander vernetzt werden. Die Proteste finden zwar erst eine Woche nach dem geplanten Kabinettsbeschluss statt – aber unmittelbar vor den Landtagswahlen am darauffolgenden Wochenende. Ziel sei es, ein klares Zeichen für die nachhaltige Stärkung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung durch die öffentlichen Apotheken zu setzen und den Plänen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) entgegenzutreten.
Der Vorstand des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg (LAV) unterstützt die Kundgebungen und ruft alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Apotheken auf, „sich – wo immer möglich – an der Demonstration in Erfurt zu beteiligen“. „Lassen Sie uns gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen ein weiteres deutliches Zeichen setzen, dass wir die sich abzeichnende Apothekenreform in dieser Form grundlegend ablehnen“, so Präsidentin Tatjana Zambo. Parallele Aktionen in Baden-Württemberg seien für diesen Tag nicht geplant.
Um allen Interessierten die Anreise nach Erfurt zu ermöglichen, soll es kostenlose Shuttle-Busse ab Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe und Ulm geben. Mindestens 30 Personen müssen sich bis 5. August zur jeweiligen Fahrt anmelden. Sofern in anderen Städte genügend Interessenten zusammenkommen, will der LAV auch hier Transfers organisieren.
„Nichts unversucht lassen“
Aufgrund der Entfernung werden die Busse bereits gegen 9 Uhr jeweils ab Hauptbahnhof abfahren; die Rückfahrt erfolgt unmittelbar nach Ende der Kundgebung zwischen 17.30 und 18 Uhr, so dass die Rückkehr nicht vor 22 Uhr zu erwarten ist.
„Auch wir wissen, dass unsere Unterstützung der Erfurter Demo terminlich mitten in die Ferien fällt, die Personaldecken in den Apotheken Ende August sicher dünn sein werden und noch dazu die Fahrzeiten nach Erfurt lang und damit die individuellen Belastungen bei einer Teilnahme groß sind“, so Zambo. „Aber wir wollen nichts unversucht lassen, dem Reformvorhaben des BMG an allen nur denkbaren Stellen entgegenzutreten.“
Bei der Aktion handelt es sich um eine Initiative des LAV, die laut einem Sprecher nicht Abda-konzertiert ist. „Wir denken, dass das unterstützenswert ist.“ Auch aus dem Verband werden Vertreter:innen kommen. „Der Plan ist da, aber wir müssen schauen, wer sich aus der eigenen Apotheke heraus lösen kann.“ Denn auch hier sei mitunter zur Ferienzeit die Personaldecke dünn.