Bundesfamilienministerium

Demenz-Datenbank im Internet

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Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder (CDU) will Demenz-Kranke und Angehörige erstmals aus einer Hand über Hilfsangebote informieren. Dazu hat die Ministerin das Internetportal „Wegweiser Demenz“ freigeschaltet. „Wir müssen den Erkrankten eine Stimme geben, pflegende Angehörige unterstützen und Ehrenamtliche in ihrem Engagement bestärken“, sagte Schröder vor dem Welt-Alzheimertag an diesem Dienstag.

Das Portal umfasst Informationen zu Therapie-, Pflege- und Hilfsangeboten, zu gesetzlichen Leistungen sowie zu den Rechten und Pflichten von Demenzkranken und ihren Angehörigen. Videos zeigen Beispiele für den Umgang mit der Krankheit. Eine Datenbank umfasst Adressen, Öffnungszeiten und Ansprechpartner von Gesundheitsämtern, Pflegekassen oder Tagespflegeeinrichtungen.

„Bei psychisch kranken Älteren, insbesondere den Alzheimer-Kranken, herrscht seit Jahren eine klare medizinische Unter- und Fehlversorgung“, kritisierte der Präsident der deutschen Alterspsychiater, Professor Dr. Hans Gutzmann. Bei vielen Alzheimer-Patienten sei die Krankheit nicht erkannt und werde nicht behandelt. Nur etwa jeder zehnte Alzheimer-Kranke komme mit einem Facharzt in Kontakt.

Der Vorsitzende der Hirnliga, Professor Dr. Hans-Jürgen Möller, mahnte: „Bei einer frühzeitigen Diagnose und rechtzeitigem Beginn der Therapie ist es möglich, den Verlauf der Alzheimer-Krankheit positiv zu beeinflussen.“ Medikamente, andere Therapien und die Pflege sollten in einem Gesamtkonzept eingesetzt werden.

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