Alle Jahre wieder warnen die Krankenkassen vor Defiziten und steigenden Beiträgen. Aktuell schlägt der BKK-Dachverband Alarm.
Die Betriebskrankenkassen (BKK) haben ihre vorläufige Jahresrechnung veröffentlicht. Nachdem sie während der Pandemie mit Überschuss abgeschlossen hatten, sah die Bilanz im vergangenen Jahr anders aus. Der BKK Dachverband berechnete ein Minus von rund 360 Millionen Euro – und warnt vor Beitragssteigerungen.
„Für die Betriebskrankenkassen beträgt der Saldo von Einnahmen und Ausgaben für das BKK-System insgesamt rund minus 360 Millionen Euro. Der Saldo ist damit bei allen Kassenarten negativ. Zurückzuführen ist das auf den Rücklagenabbau der Kassen, aber auch auf stärker steigende Ausgaben als erwartet“, so Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK-Dachverbands.
Sie warnt davor, dass ohne Gegensteuern oder gar mit weiteren teuren Gesetzgebungen bereits 2024 unterjährig Beitragsanpassungen erfolgen könnten. Die pandemiebedingten eingeschränkten Kapazitäten in den Krankenhäusern und daraus resultierender Verschiebungen bei Behandlungen und Operationen hatten sich laut Dachverband 2022 noch positiv auf die Bilanz der Kassen ausgewirkt.
Aktuell sind 65 Betriebskrankenkassen Mitglieder des BKK-Dachverbands mit rund 9,6 Millionen Versicherten.
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