DAV: Wahl ohne Auswahl APOTHEKE ADHOC, 05.11.2020 14:35 Uhr
Nach dem angekündigten Rückzug von Fritz Becker von der Spitze des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) kandidiert Thomas Dittrich, Vorsitzender des Apothekerverbandes Sachsen, für das Amt. Als Vize bewirbt sich Hans-Peter Hubmann aus Bayern. Das geht aus dem heute verschickten Wahlaufsatz zur Vorstandswahl am 2. Dezember hervor. Es gibt also keine Überraschungen und kein Gerangel um die Vorstandsposten.
Weitere Kandidaten für den Geschäftsführenden DAV-Vorstand sind Stefan Fink aus Thüringen und Berend Groeneveld aus Niedersachsen. Neu in den Geschäftsführenden Vorstand einziehen möchte Anke Rüdinger, Vorsitzende des Berliner Apotheker-Vereins. Damit kandidieren fünf Personen für die fünf Posten im Geschäftsführenden Vorstand. Im DAV-Vorstand sind alle Chefs der Landesapothekerverbände vertreten.
Anders geht bei der Wahl zum neuen Geschäftsführenden Vorstand der Bundesapothekerkammer (BAK) zu: Sieben Apotheker kandidieren dort für die fünf Posten. Damit könnte die Wahl am 26. November spannend werden. Neu im Rennen sind Dr. Armin Hoffmann (Nordrhein) und Kai-Peter Siemsen (Hamburg). Beide haben allerdings keine Ambitionen auf die Spitzenämter.
Hoffmann wird als Beisitzer für den BAK-Vorstand kandidieren. Er möchte die Expertise seiner Kammer insbesondere in pharmazeutischen Punkten zur Weiterentwicklung einer modernen, patientenorientierten Pharmazie einbringen. Als Beispiel wird die langjährige Erfahrung vor allem beim Projekt Athina genannt, das mittlerweile in vielen Kammern Deutschlands umgesetzt wird. Auch die Stärke der AKNR in juristischen Fragen sollen BAK und ABDA nützlich sein. Hoffmann: „Ich würde mich freuen, das etablierte Team in Berlin verstärken zu dürfen. Die Weiterentwicklung des Heilberufs Apothekerin/Apotheker sowie der Apotheke vor Ort liegen mir sehr am Herzen.“
Siemsen hatte 2016 eigentlich Abda-Präsident werden wollen, seine Kandidatur dann aber zurückgezogen. Heute sagt er: „Auch wenn ich der festen Überzeugung bin, dass ich vor vier Jahren der bessere Abda-Präsident geworden wäre – in der Rückschau war das Zurückziehen wegen des EuGH-Urteils ein Fehler – so bin ich der festen Überzeugung, dass Thomas Benkert ein sehr guter BAK-Präsident sein wird. Ich kandidiere nicht gegen Benkert oder Funke/Kemmritz.“
Für die Wahl hatte sich zunächst nur ein Führungsduo aus dem konservativen Lager auf die Nachfolge des Anfang September verstorbenen BAK-Präsidenten Dr. Andreas Kiefer beworben: Der bisherige Vize Dr. Thomas Benkert aus Bayern und als Vize seine hessische Amtskollegin Ursula Funke.
Wie Benkert und Funke treten aus dem amtierenden Vorstand Dr. Dr. Georg Engel (Mecklenburg-Vorpommern) und Dr. Hannes Müller (Westfalen-Lippe) an. Bereits Ende September hatte Berlins Kammerpräsidentin Dr. Kerstin Kemmritz ihre Ambitionen bekannt gemacht.
Müller und Hoffmann sind die Angestellten im Rennen; Müller ist Fialleiter der Römer-Apotheke in Haltern am See, Hoffmann ist Head Global Quality Assurance bei Bayer.
Bei der Abda stehen am 9. Dezember nach jahrelanger Kontinuität entscheidende Neubesetzungen an. Nach dem angekündigten Rückzug von Abda-Präsident Friedemann Schmidt steht die Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Gabriele Regina Overwiening, in den Startlöchern. Mitbewerber hat sie bisher nicht. Damit vollzieht sich an der Spitze der Abda zum Jahresende der erwartete Wechsel.