Kassenabschlag

DAV: Steinmeier rechnet falsch

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Beim Deutschen Apothekerverband (DAV) stößt die „öffentliche Attacke“ des SPD-Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier in Sachen Kassenabschlag auf Unverständnis. Der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat hatte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur vorgerechnet, die Apotheken erhielten nach dem Spruch der Schiedsstelle zwischen 20.000 und 40.000 Euro, und die Kassen zur Gegenwehr und zur Klage aufgerufen.

Ein DAV-Sprecher kritisierte auf Nachfrage von APOTHEKE ADHOC die Zahlen und Darstellung Steinmeiers: „Bei 21.600 Apotheken wird der von den Apotheken an die Kassen gewährte Rabatt um 55 Cent je Packung reduziert, das macht netto rund 250 Millionen Euro aus. Steinmeier schafft es mit seiner Rechnung auf sagenhafte 850 Millionen Euro“, so der Sprecher.

Das Manöver sei aus Sicht des DAV „ebenso populistisch wie peinlich, denn die Apotheker haben die Leistungen längst erbracht, und die Kassen haben den bereits 2008 vereinbarten Betrag längst in ihr Budget für 2009 aufgenommen“. Steinmeier verschweige die enormen Belastungen in den Apotheken durch die Umsetzung der Rabattverträge, die steigenden Kosten in den Apotheken und den Personalzuwachs.

„Steinmeier wäre gut beraten, keine alten Feindbilder zu bedienen“, so der Sprecher. „In einer Jahreszeit, in der Apotheken mit Nacht- und Notdiensten die Versorgung sichern, will die SPD auf deren Kosten punkten.“

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