Die schrittweise Wiederanbindung der Apotheken an die Funktion zur Ausstellung von digitalen Impfzertifikaten im Portal des Deutschen Apothekerverbands (DAV) beginnt. Laut DAV ist das Portal ab heute innerhalb der Telematikinfrastruktur (TI) erreichbar. Damit Apotheken auf das Portal zugreifen können, sei jedoch ein Support durch das Softwarehaus notwendig. Darüber berichtete APOTHEKE ADHOC bereits heute Morgen.
Apotheken können beginnen, sich wieder an die Funktion zur Ausstellung digitaler Impfzertifikate anbinden zu lassen. Es habe bereits erste erfolgreiche Funktionstests in einer Produktivumgebung gegeben. Das berichten die Berliner Apothekerkammer und die Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) unter Berufung auf den DAV: „Leider würden nicht alle Apotheken von Anfang an wieder diesen Dienst anbieten können“, so die Berliner Kammer. Ob dies möglich ist, hänge im Einzelfall von der Ausstattung und der Anbindung der Apotheken an die TI ab sowie vom softwareseitigen Support durch die Softwarehäuser.
Es seien bereits alle EDV-Anbieter informiert worden und arbeiteten an entsprechenden Lösungen. Bereits ab Donnerstag würden sie Apotheken mit entsprechenden Updates versorgen. Bundesgesundheitsministerium (BMG), DAV, Softwarehäuser, IBM und Gematik hätten zum Ziel, dass alle Apotheken so schnell wie möglich die Ausstellung digitaler Impfzertifikate wieder bundesweit anbieten können.
Das nun über die TI erreichbare Moduls sei über die URL mein-apothekenportal.de erreichbar. Allerdings sei zu beachten, dass das Feld „Meine Apotheke stellt digitale Impfzertifikate aus“ beim Re-Start zentral für alle Apotheken deaktiviert wurde. Die Apotheken müssten das Feld nochmals aktivieren, sobald sie den Service wieder anbieten. Erst wenn sie das tun, werde die Apotheke wieder in der Suchfunktion des Apothekenportals sichtbar. Der DAV wolle so sicherstellen, dass nur die Apotheken im Portal gelistet sind, die den Service anbieten und wolle so verhindern, dass Patient:innen unnötig in eine Apotheke gehen, um ein digitales Impfzertifikat zu erhalten.
Die Anfragen der Apotheken nach Support scheint die Softwarehäuser unterdessen an die Belastungsgrenze zu bringen. Der Bundesverband Deutscher Apotheken-Softwarehäuser (ADAS) „empfiehlt allen Apotheken ausdrücklich, sich auf den bekannten Internet-Webseiten und Online-Kanälen ihres jeweiligen Software-Anbieters über die Situation zu informieren und nicht über die Telefon-Hotline den Status zu erfragen.“ Denn erfahrungsgemäß würden dadurch die Support-Kanäle für alle Apotheken überlastet. Auch vom Portal gibt es erste Berichte über Überlastungen: Apotheken, die bereits wieder angeschlossen sind – insbesondere Pharmatechnik-Kunden sind bereits wieder freigeschaltet – berichten von erneuten Fehlermeldungen im Portal und Problemen bei der Ausstellung, die mutmaßlich auf eine Überlastung aufgrund der momentan hohen Nachfrage zustandekommen.
Der ADAS geht nach eigenen Angaben davon aus, dass an die TI angeschlossene die Apotheken, die vom Support separat an das Impfzertifikatemodul angebunden werden müssen, bis Mitte kommender Woche abgearbeitet werden können: „Die EDV-Anbieter arbeiten seit Bekanntwerden des neuen Verfahrens Anfang dieser Woche mit Hochdruck daran, die notwendigen Lösungen in allen betroffenen Apotheken bereitzustellen“, so der ADAS. „Die Software-Anbieter sind bereits informiert, arbeiten an entsprechenden Lösungen und werden ihre Kunden auch über die jeweils bekannten und etablierten Kommunikationskanäle automatisch über die Situation informieren und auf dem Laufenden halten.“
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