Der Deutsche Apothekerverband (DAV) fordert von der Bundesregierung den Verzicht auf die geplante Bonpflicht. „Die Bonpflicht ist bürokratisch, in Apotheken überflüssig und umweltschädlich obendrein“, so der Vorsitzende Fritz Becker. Was mit ihr durchgesetzt werden soll, sei ohnehin schon Standard in deutschen Apotheken.
Die Bonpflicht brauche es schon wegen der ohnehin lückenlos dokumentierten Geschäftsvorgänge in Apotheken nicht, argumentiert Becker: „Jede Apotheke in Deutschland ist heute schon vollends durchdigitalisiert.“ Von der Warenbestellung beim Großhandel bis zur Rezeptabrechnung mit den Krankenkassen werde jeder Schritt elektronisch dokumentiert und bleibt überprüfbar. „Da herrscht maximale Transparenz“, so Becker.
Das grundsätzliche Ziel des Gesetzgebers, europäische Vorgaben umzusetzen und Steuervermeidung oder -hinterziehung in allen Einzelhandelsbereichen zu unterbinden, unterstütze der DAV zwar selbstverständlich. Aber die Maßnahmen dazu müssten auch tauglich und notwendig sein. „Es ist doch widersinnig, einen Kassenbon für Kunden ausdrucken zu müssen, die ihn gar nicht wollen, nur um ihn anschließend datensicher entsorgen zu müssen“, so Becker. „Jeder Kunde, der den Bon braucht oder will, bekommt ihn ohnehin.“
Außerdem sei es für Patienten, die regelmäßig zur selben Apotheke gehen, auch gar nicht nötig, ihnen ständig einen neuen Bon mitzugeben. „Viele Patienten haben zudem Stammapotheken, die ihnen am Jahresende eine vollständige Übersicht aller geleisteten Zahlungen für die Steuer oder die Krankenkasse ausdrucken“, so Becker. „Die Patienten wollen und brauchen nicht zusätzlich jedes Mal den Kassenzettel. Und diesen Wunsch müssen wir doch respektieren.“
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