DAV fordert Versandverbot APOTHEKE ADHOC/dpa, 17.04.2008 18:49 Uhr
Zum Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) in Baden-Baden rechnete der Verbandsvorsitzende Hermann S. Keller mit den "Auswüchsen des Versandhandels mit Arzneimitteln" ab: Die Verbraucher müssten vor den Gefahren von Arzneifälschungen und illegalem Handel via Internet geschützt werden. "Eine Einschränkung des Versandhandels auf nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel würde verhindern, dass Bürger sich arg- und hemmungslos in eine unseriöse und illegale Angebotswelt begeben", so Keller. Seine Forderung stehe im Einklang mit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 11. Dezember 2003.
Keller warf dem Gesetzgeber vor, fahrlässig mit der Legalisierung des Versandhandels eine grundlegende Veränderung der Arzneimittelversorgung eingeleitet zu haben. Das "dm"-Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 13. März erlaube zudem die Entkopplung von Medikamentenabgabe und Patientenberatung. Keller: "Die Gefahren bestehen in einem erhöhten Fälschungsrisiko und unzureichender Beratung der Patienten." In Drogerien könnten Angestellte den Patienten schließlich keine Auskünfte zu den dort von Versandapotheken abzuholenden Medikamenten geben.