Rabattverträge

DAV: Ersatzkassen "unverschämt" APOTHEKE ADHOC, 17.03.2008 22:09 Uhr

Berlin - 

Nachdem die Deutsche BKK kürzlich die Umsetzung der Rabattverträge durch die Apotheken scharf kritisiert hatte und den Pharmazeuten sogar vorgeworfen hatten, diese würden die Verträge boykottieren, reagierte der Deutsche Apothekerverband (DAV) am Montag offensiv auf Vorhaltungen des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen (VdAK) und des Arbeiter-Ersatzkassen-Verbandes (AEV). "Der Vorwurf, die Apotheken würden Rabattverträge unterlaufen, ist an den Haaren herbeigezogen", reagiert DAV-Chef Hermann S. Keller. Der Mainzer Apotheker erneuerte die Forderung nach mehr Transparenz: "Die Kassen haben bis heute nicht offen gelegt, ob und welche Einsparungen überhaupt erfolgen."

Keller verurteilte die Vorwürfe des Ersatzkassenverbandes: "Wir haben die Rabattverträge und deren Umsetzung nicht blockiert, sondern deren schnelle und effiziente Umsetzung mit den Versicherten der Kassen vorangetrieben." Keller vermutet hinter der jüngsten Presseaktion eine Kampagne gegen diejenigen, "die mit großem Engagement die Rabattverträge zugunsten der Krankenkassen vor Ort mit Leben erfüllen". Das sei unverschämt. Der DAV erwarte ein "vernünftiges vertragspartnerschaftliches Verhalten und den Versuch einer einvernehmlichen Klärung von Meinungsverschiedenheiten".

Nach Auffassung des DAV geht aus den Ausführungen der Ersatzkassen hervor, dass von den nötigen Überprüfungen nicht 21.500 Apotheken, sondern allenfalls ein Bruchteil betroffen sind.