Kassenabschlag

Becker steht hinter Michels

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Berlin -

In Westfalen-Lippe streiten sich derzeit der Apothekerverband (AVWL) und die AOK Nordwest um den Kassenabschlag. Weil die Apotheker 1,75 Euro abrechnen, droht die Kasse mit Geldstrafen und Schadenersatzforderungen. Dabei hat Verbandschef Dr. Klaus Michels die Rückendeckung des Deutschen Apothekerverbandes (DAV): „Der AVWL weicht inhaltlich nicht von unseren Forderungen ab: Die 1,75 Euro als Zwischenlösung stehen und müssen auch als Verhandlungsbasis anerkannt werden“, so DAV-Chef Fritz Becker.

Vor zwei Wochen hatte die AOK Nordwest den beiden Apothekerverbänden Nordrhein-Westfalens mit Konsequenzen gedroht, sollten die Apotheken lediglich 1,75 Euro gewähren. Die Kasse hat auch den Rechenzentren einen Brief geschickt: Darin weist die AOK Nordwest darauf hin, dass die mit dem Betrag angekündigten Sammelrechnungen aus ihrer Sicht nicht rechtmäßig sind.

Die Entscheidung des AVWL, die AOK Nordwest in den Vertragsausschuss zu bitten, ist aus Beckers Sicht gerechtfertigt: „Je nach Region gibt es in den Arzneimittellieferverträgen unterschiedliche Vereinbarungen. Wenn regional die Vorstellungen in einer Angelegenheit weit auseinander liegen, muss man das auch auf Landesebene klären.“

Eine Vermischung der Kompetenzen sieht Becker auch nicht: „Die Verhandlungen um den Kassenabschlag werden zwischen dem DAV und dem GKV-Spitzenverband geführt. Im Vertragsausschuss in Westfalen-Lippe wird eine regionale Frage geklärt und nicht verhandelt.“

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