Bundeskabinett

Datenbank für Antibiotika-Einsatz dpa, 19.09.2012 08:43 Uhr

Berlin - 

Das Bundeskabinett will am heutigen Mittwoch eine Änderung des Arzneimittelgesetzes beschließen, damit weniger Antibiotika in der Tierhaltung zum Einsatz kommen. Mittel, die bei der Heilung von Menschen eine besonders große Rolle spielen, sollen in der Tierhaltung grundsätzlich verboten werden, damit es nicht zu Resistenzen kommt. Ziel ist, durch eine zentrale Datenbank der Länder den Antibiotika-Einsatz stärker zu erfassen und zu kontrollieren.

Für das Projekt wird eine jährliche Summe von 22 Millionen Euro an Verwaltungsaufwand veranschlagt. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 1734 Tonnen Antibiotika bei der Tierhaltung eingesetzt.

Die Grünen kritisieren die Pläne von Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU): „Mit den vorgestellten Maßnahmen wird sich an den horrenden Antibiotikamengen, die in der Tiermedizin eingesetzt werden, in den nächsten Jahren gar nichts ändern“, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Bärbel Höhn. Dabei nehme die Resistenzbildung bei den Menschen durch den massiven Einsatz stark zu, betonte Höhn.