Am 27. September soll beim Deutschen Apothekertag (DAT) in Düsseldorf die Gelegenheit genutzt werden, Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) einmal mehr die Geschlossenheit der Apothekerschaft zu zeigen. Daher sollen die Landesorganisationen den Apotheken empfehlen, von 13 bis 16 Uhr die Türen zu schließen.
In Persona wird Lauterbach auch in diesem Jahr nicht zum DAT kommen, aber live per Video zugeschaltet werden, um sein Grußwort an die Apotheken zu richten. Der Abda ist das nicht genug. Die Standesvertretung hat in Anbetracht der aktuellen Lage der Apotheken vor Ort sechs Fragen an den Minister formuliert, die dieser bis zum DAT beantworten soll.
Die Abda spricht vom „Tag der Antworten“, diese würden „zukunftsweisend“ sein, so Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. Ein ähnliches Ultimatum hatte Lauterbach schon vor zwei Wochen von den Kassenärztinnen und -ärzten erhalten, die auf der Grundlage der Antworten bei ihrer nächsten Vertreterversammlung über einen flächendeckenden Protest entscheiden wollen.
Mit einer schriftlichen Beantwortung vorab rechnet Kommunikationschef Benjamin Rohrer nicht. Daher soll die nächste Eskalationsstufe gezündet werden: Die Apotheken sollen für die Zeit der Rede der Abda-Präsidentin sowie für Gruß und Antwort des Gesundheitsministers die Türen schließen und dem Auftritt Lauterbachs zuschauen.
Damit Apotheken über die Schließung in der Zeit von 13 bis 16 Uhr die Kund:innen informieren können, werde in dieser Woche ein Plakat mit dem Konterfei des Ministers zur Verfügung gestellt. Weitere Protestaktionen sind für den Tag nicht geplant. Der Fokus liege darauf, dass alle Apothekenteams der Rede des Ministers sehen sollen.
Außerdem soll es während der Rede des Ministers eine Live-Befragung geben, in der die Zufriedenheit der Apothekerschaft mit dem Minister ermittelt werden soll. Diese soll live ausgewertet und Lauterbach präsentiert werden.
Und was macht die Abda, wenn Lauterbach die Fragen nicht beantwortet und sogar seinen Online-Termin absagt? „Das wäre das Eingeständnis des kompletten Scheiterns des Ministers.“ Sollte es wider Erwarten keine Antworten vom Minister geben, arbeitet die Abda an einem Plan B.
Am Freitag zur politischen Diskussionsrunde soll es ein weiteres starkes Statement geben, mit dem Geschlossenheit und Nachdruck noch einmal gezeigt werden sollen.
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