Apotheker: „Pille danach“ ohne Rezept Julia Pradel, 19.09.2013 18:05 Uhr
Die Apotheker fordern Rezeptfreiheit für die „Pille danach“. Auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) in Düsseldorf haben die Delegierten beschlossen, den Verordnungsgeber aufzufordern, Levonorgestrel als Notfallkontrazeptivum aus der Verschreibungspflicht zu entlassen. Die Abgabe soll über die Apotheken erfolgen.
Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands (DAV) warnte, dass bei apothekenpflichtigen Arzneimitteln die Arzneimittelpreisverordnung (AmPreisV) nicht mehr gelte. Man sollte daher darüber nachdenken, zwei Klassen der Apothekenpflichtigen Arzneimittel zu schaffen.
Mit Bezug auf die Rede von ABDA-Präsident Friedemann Schmidt warnten einige Delegierte vor einer Trivialisierung des Arzneimittels, andere riefen zu mehr Selbstbewusstsein auf. Gabriele Overwiening, Kammerpräsidentin in Westfalen-Lippe, betonte, es sei keine Trivialisierung eines Arzneimittels, wenn es in die Apothekenpflicht und damit in die Obhut des Apothekers überführt werde.
„Wir müssen bereit sein, Verantwortung zu übernehmen“, forderte Dr. Martin Schulz, ABDA-Geschäftsführer für den Bereich Arzneimittel. Wenn der Sachverständigenausschuss entscheide, gebe es eine Empfehlung, ob die „Pille danach“ aus der Verschreibungspflicht entlassen werden solle oder nicht. Weitere Fragen, wie eine mögliche Änderung des Heilmittelwerbegesetzes oder die weitere Erstattungsfähigkeit, würden dort nicht geklärt.